Categories: ÜbernahmeUnternehmen

Amazon kauft Bildanalyse-Start-up Orbeus

Amazon hat im Herbst 2015 das Start-up Orbeus übernommen, das mit Künstlicher Intelligenz automatisch Bildinhalte erfasst. Das hat Bloomberg von einem Insider erfahren. Als Beleg kann dienen, dass die Website Orbe.us auf Amazon Hostmaster registriert ist, das zu einer Tochtergesellschaft namens Amazon Technologies gehört.

Orbeus‘ Technik basiert auf einem neuronalen Netz. Auf Basis der Bilderkennung hat es eine Endanwender-App namens PhotoTime (für Android und iOS) ebenso wie einen Dienst namens ReKognition für Entwickler und Geschäftskunden erstellt. Der Website zufolge kann der Service allerdings nicht mehr gebucht werden.

Amazon könnte Erkennung von Bildinhalten für seine Shopping-Site nutzen – etwa um automatisiert Qualitätskontrollen für von Nutzern hochgeladene Produktbilder durchzuführen. Auch als in AWS gehosteter Clouddienst analog zu ReKognition wäre die Technik einsetzbar. Und schließlich gehört Künstliche Intelligenz zu den Bereichen, denen Amazon-CEO Jeff Bezos besondere Aufmerksamkeit widmet. Im März veranstaltete er eine Konferenz zu Maschinenlernen und Robotik im kalifornischen Palm Springs.

Bilderkennung steckt etwa in Googles App Fotos, deren Suche ähnlich wie PhotoTime objektbezogen funktioniert und die sogar mit Emoticons genutzt werden kann. Auch hinter Facebooks gerade eingeführter Technik, automatisch Bildbeschreibungen für Blinde zu generieren, verbirgt sich eine Künstliche Intelligenz, die ein neuronales Netz nutzt.

ANZEIGE

Upgrade statt Neukauf: SSD steigert die Produktivität

Im Vergleich zu Festplatten glänzen SSDs mit einer höheren Leistung, geringerem Energieverbrauch und weniger Hitzeentwicklung. Die längere Lebensdauer unterstreicht Samsung zudem mit einer 10-jährigen Garantie für seine 850PRO-Serie.

Salesforce hat diese Woche eine Übernahme von MetaMind angekündigt, dessen Deep-Learning-Algorithmen den Schwerpunkt natürliche Sprache haben. Apple hat sich im Oktober mit Perceptio (Bilderkennung) und im Januar mit Emotient (Gesichtserkennung) verstärkt. Auch das Start-up Clarifai ist mit Bilderkennungstechnik befasst.

Entwickler, die Bilderkennung als Clouddienst beziehen wollen, statt selbst die nötige (und äußerst komplexe) Technik zu entwickeln, können derzeit etwa Googles Cloud Vision API nutzen. Auch unter den seit kurzem allgemein verfügbaren 22 Cognitive Services von Microsoft finden sich beispielsweise eine Computer Vision API (für Farben in einem Bild) und eine Emotion API (für Gesichtsausdrücke).

Tipp: Was haben Sie über Big Data abgespeichert? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome

In dem Browser stecken elf Anfälligkeiten. Chrome ist unter Umständen anfällig für das Einschleusen und…

1 Tag ago

BKA meldet „bisher größter Schlag gegen weltweite Cybercrime“

Die Ermittler beschlagnahmen mehr als 100 Server und durchsuchen 16 Objekte in vier Ländern. Unter…

1 Tag ago

Erneut mehr als 90 schädliche Apps im Google Play Store entdeckt

Sie verbreiten einen Banking-Trojanern. Die Hintermänner nehmen mit Anatsa auch Nutzer in Deutschland ins Visier.

3 Tagen ago

Markt für KI-Chips wächst 2024 voraussichtlich um 33 Prozent

Das Volumen des Markts steigt auf rund 71 Milliarden Dollar. Der Bereich KI-Beschleuniger für Server…

3 Tagen ago

Container und Kubernetes für Sicherheitsvorfälle in Deutschland verantwortlich

Das gilt vor allem für Unternehmen mit mehreren Standorten. Viele Vorfälle sind auf Konfigurationsfehler und…

3 Tagen ago

17 Prozent der Bundesbürger bereits auf Phishing hereingefallen

Mehr als die Hälfte der Nutzer in Deutschland kann nach eigenen Angaben Phishing und Spam…

3 Tagen ago