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Vodafone und O2 führen mit Samsung-Smartwatch eSIM in Deutschland ein

Vodafone und O2 werden demnächst ein erstes Gerät mit eingebetteter SIM-Karte (eSIM) in Deutschland auf den Markt bringen. Dabei handelt es sich um die im September auf der IFA vorgestellte Samsung-Smartwatch Gear S2 Classic 3G. Bei Vodafone wird sie ab dem 11. März in 60 ausgewählten Shops erhältlich sein. O2 zieht im April nach.

Vodafone bietet die Samsung Gear S2 Classic 3G samt eSIM in Kombination mit einer „Red+ Allnet“-Zusatzkarte für 20 Euro im Monat an. In diesem Tarif nutzen Smartwatch-Besitzer das Datenvolumen ihrer Red-Hauptkarte auch für den Internetzugang der Uhr. Die Gear S2 erhält dabei eine eigene Mobilfunknummer. Gespräche in alle deutschen Netze sind dank Flatrate kostenlos. Alternativ können Kunden die Gear S2 Classic 3G auch mit einer „Red+ Data“-Karte oder einem „Vodafone Data Go“-Tarif erwerben, falls nur eine Internetverbindung benötigt wird.

Die Gear S2 Classic 3G wird das erste Mobilgerät mit eSIM sein, das Vodafone und O2 in Deutschland anbieten (Bild: Samsung).

O2 offeriert Bestandskunden die Smartwatch mit eSIM für einmalig 59 Euro plus 19,98 Euro pro Monat für den Tarif „Blue All-in S“ inklusive der Option „Surf-Upgrade S“. Die Tarif-Kombination umfasst eine Flatrate in alle deutschen Netze für Telefonate und SMS, eine Daten-Flat mit 1 GByte Highspeed-Volumen sowie eine zusätzliche Festnetznummer.

Den Mobilfunkanbietern zufolge vereinfacht die eSIM die Verbindung von Mobilgeräten mit dem Internet sowie Kundenprozesse und beschleunigt das Aktivieren von neuen Endgeräten. Die fest installierte SIM-Karte soll auch die Entwicklung kleinerer mobilfunkfähiger Geräte wie Smartwatches, Fitness-Tracker oder Datenbrillen begünstigen, die keinen Platz für eine herkömmliche SIM-Card bieten. Beim Wechsel auf ein neues Gerät entfällt zudem der physikalische Austausch der Karte. Nutzer sollen darüber hinaus davon profitieren, dass sie sich nicht mehr mit unterschiedlichen Kartenformaten wie Micro-SIM oder Nano-SIM beschäftigen müssen.

Die Provider selbst erhoffen sich von der Technik unter anderem neue Vermarktungschancen. „Die eSIM ist ein weiterer wichtiger Schritt in die digitale Zukunft. Sie wird zum Schlüssel für das Internet der Dinge. Hersteller werden noch mehr Geräte und Maschinen noch einfacher miteinander vernetzen. Und Mobilfunkkunden bietet die eSIM künftig noch mehr Komfort beim Umgang mit zahlreichen Geräten“, wird Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter in einer Pressemitteilung zitiert.

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Nach Auswahl des passenden Tarifs erhalten Vodafone-Kunde neben der bekannten PIN und PUK zum Entsperren der SIM-Karte auch ein Aktivierungscode für die eSIM. Auf der Karte ist ein QR-Code abgebildet, der mit dem Smartphone eingescannt wird, um das persönliche eSIM-Profil aus dem Internet herunterzuladen und per Bluetooth auf die Smartwatch zu übertragen. Auf diese Weise lassen sich laut Vodafone innerhalb weniger Minuten neue Nutzer-Profile auf der eSIM installieren, löschen und wechseln.

Bei O2 wird die eSIM vor Ort im Shop eingerichtet. Nach dem Kauf installiert ein O2-Mitarbeiter den Samsung Gear Manager auf dem Android-Smartphone des Kunden und verbindet es via Bluetooth mit der Smartwatch. Mit der App wird anschließend der persönliche QR-Code aus dem zugehörigen Mobilfunkvertrag eingescannt, das persönliche SIM-Profil heruntergeladen und per Bluetooth auf die Samsung Gear S2 Classic 3G übertragen.

Die eSIM soll dabei genauso sicher sein, wie eine herkömmliche Plastik-SIM-Karte. Die Sicherheit der eSIM basiert laut Vodafone ebenfalls auf dem sogenannten SIM-Chip, einem eingebauten Speichermodul. Während der Installation wird das eSIM-Profil verschlüsselt. Sogenannte asymmetrische Verfahren sichern per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung die gesamte Übertragung zwischen den Vodafone-Servern und dem eSIM-Modul ab. Jedes Gerät kann dabei nur das ihm zugewiesene eSIM-Profil entschlüsseln und installieren.

Die eSIM wird mithilfe eines QR-Code und Bluetooth-fähigen Smartphones eingerichtet (Bild: O2).

Bei der Gear S2 Classic setzt Samsung erstmals auf ein rundes Super-AMOLED-Display. Es verfügt über eine Diagonale von 1,2 Zoll und eine Auflösung von 360 mal 360 Bildpunkten, was einer Pixeldichte von 302 ppi entspricht. Der Ring rund um das Display lässt sich drehen und dient in Kombination mit einem Home- und Zurück-Button der Bedienung.

Angetrieben wird die Smartwatch von einem Qualcomm-Snapdragon-400-Prozessor (MSM8x26) mit zwei Kernen und 1 GHz Takt. Der Arbeitsspeicher ist 512 MByte, der interne Speicher 4 GByte groß. Zur weiteren Ausstattung gehören Bluetooth 4.1, ein GPS-Modul, NFC und WLAN nach IEEE 802.11b/g/n. Integriert sind außerdem ein Umgebungslichtsensor, ein Barometer, ein Beschleunigungsmesser, ein Gyroskop und auf der Rückseite des Gehäuses ein Pulsmesser.

Der Akku der 39,9 mal 43,6 Millimeter großen Gear S2 Classic 3G hat eine Kapazität von 300 mAh. Das Gehäuse der Smartwatch ist 11,4 Millimeter dick und wiegt 47 Gramm. Die Uhr ist zudem nach der IP68-Zertifizierung gegen Staub und Wasser geschützt. Als Betriebssystem kommt Samsungs Tizen zum Einsatz. Die Gear S2 Classic gibt es in den drei Farben Schwarz, Platinum und Rosé-Gold zu kaufen.

Auch die Deutsche Telekom will die eSIM im laufenden Jahr einführen. Außer Samsung macht sich zudem Apple für die integrierte SIM-Karte stark. Der iPhone-Hersteller hatte im vergangenen Jahr die sogenannte „Apple SIM“ eingeführt. Sie soll Kunden den einfachen Wechsel des Mobilfunkanbieters ohne Austausch der SIM-Karte erlauben. Hierzulande unterstützen iPad Mini 3 und 4 sowie das iPad Air 2 die programmierbare SIM-Karte. Laut AdMarkt gibt es in Deutschland aber noch keinen Anbieter, der Tarife für die Apple SIM im Programm hat. Über ein Roaming-Abkommen mit GigSky kann sie in mehr als 90 Ländern genutzt werden, darunter auch Deutschland.

[mit Material von Christian Schartel, CNET.de]

ZDNet.de Redaktion

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