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Facebook macht zugekaufte Programmierplattform Parse dicht

Das von Facebook im April 2013 übernommene Parse schließt seine Pforten. Es soll nach und nach bis Januar 2017 vollständig verschwinden. Vor knapp drei Jahren zahlte Facebook 85 Millionen Dollar.

„Wir wissen, dass viel von euch sich auf Parse verlassen, und wir bemühen uns, diesen Übergang so geradlinig wie möglich zu gestalten“, schreibt Kevin Lackey, einer der Gründer von Parse. „Es war uns eine Freude, mit jedem einzelnen von euch zusammenzuarbeiten, und wir bewundern eure Programme sehr. Danke, dass ihr Parse genutzt habt.“

Parse erleichtert durch Cloud-Werkzeuge die Entwicklung von Mobilanwendungen für Android und iOS parallel. Nach der Übernahme wurde es noch beträchtlich erweitert, etwa um ein Analytics-Dashboard für Events, Module für eine Integration von Services Dritter in Parse-Apps und eine niederstufige Code-Library namens Bolts.

Noch im Dezember 2015 veröffentlichte Facebook ein Parse SDK für Apple Watch und TV. Zu den bekanntesten Nutzern von Parse zählen die Produktivitäts-App Quip und die Expedia-Site Orbitz.

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Die Schließung soll nun ein Datenbank-Migrationstool erleichtern, das Daten aus Parse in eine beliebige MongoDB-Datenbank überführt. Auf diese kann dann vorerst weiter die Parse API zugreifen. Als zweiten Schritt wird Parse Server veröffentlicht, mit dem Anwender ihre eigene Parse API unter Node.js aufsetzen können. Der Client-Code soll ohne größere Änderungen weiterbenutzt werden können. Ein Migrationsleitfaden klärt die Details.

Freilich gehört Parse nicht zu Facebooks Kerngeschäft, dem Verkauf von Anzeigen – das dürfte aber schon vor der Übernahme klar gewesen sein. Der Grund für den Sinneswandel ist vorerst nicht bekannt. Recode vermutet, Parse konnte einfach nicht mit Entwicklerangeboten von Microsoft, Amazon und Google mithalten.

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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