Blackberry bestätigt seinen Entschluss, sich wegen fortgesetzter Überwachungswünsche aus Pakistan zurückzuziehen. Morgen läuft ein Ultimatum der Regulierungsbehörde Pakistan Telecommunications Authority (PTA) vom Juli aus. Pakistan hat etwa 180 Millionen Einwohner. Die Zahl der Blackberry-Kunden ist nicht bekannt.
Blackberry-COO Marty Beard schreibt nun in einem Blogbeitrag: „Die Wahrheit ist, dass die Regierung von Pakistan eine Möglichkeit wollte, allen Traffic von Blackberry Enterprise Service im Land zu überwachen, einschließlich aller BES-E-Mails und BES-BBM-Nachrichten. Blackberry wird sich solchen Richtlinien jedoch nicht fügen.“ Wie schon früher kommuniziert, baue Blackberry keine Hintertüren in seine Services ein. „Mit öffentlicher Sicherheit hatte diese Forderung nichts zu tun; wir helfen gern bei der Verfolgung krimineller Aktivitäten. Pakistan forderte aber letztlich einen unbegrenzten Zugriff.“
Das Unternehmen geht sogar einen Schritt weiter als nötig: Es bedient auch mit seinem Endanwender-Geschäft Blackberry Internet Services (BIS) Pakistan nicht mehr, obwohl BIS nicht im Fokus der PTA-Forderung stand. „Wir hatten keine Wahl, als das Land vollständig zu verlassen“, sagt Beard nur.
In vielen Unternehmen nutzen Mitarbeiter ihre privaten mobilen Geräte. Unternehmen, die dieser Szenario erlauben, sollten sich Gedanken über eine leistungsfähige Enterprise Mobility Management Suite machen. Nur damit lassen sich Unternehmensdaten gegen nicht autorisierten Zugriff absichern.
Die PTA fürchtet vorgeblich, dass Kriminelle die Blackberry-Lösung für die Kommunikation nutzen. Hingegen wird vermutet, dass es in Pakistan nur einige tausend BES-Kunden gibt, und zwar überwiegend Behörden und Firmen sowie ausländische Botschaften.
Blackberry demonstriert mit der Entscheidung Entschlossenheit, Behörden nicht unbegrenzt Zugriff auf Kundendaten zu geben. In der Vergangenheit war dies nicht immer gleichermaßen der Fall. So gab es 2011 eine Einigung mit Indien, die Behörden Zugriff auf Kundendaten gab. Auch soll sein Markteintritt 2007 in Russland und 2008 vorübergehend in China jeweils mit Kompromissen einhergegangen sein. Dies berichtete Forbes im Jahr 2010.
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