Die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF) hat zusammen mit den Unternehmen Medium und DuckDuckGo einen neuen strengeren Standard für den Tracking-Schutz Do not Track (DNT) vorgeschlagen. Wie The Verge berichtet, folgt der Entwurf dem bisherigen Konzept: Nutzer müssen sich aktiv für Do Not Track entscheiden und Websitebetreiber und Werbetreibende werden aufgefordert, keine Daten über ihre Besucher zu speichern oder gar an Dritte weiterzugeben. Sie müssen diesen Wunsch allerdings nicht respektieren.
Die neue Richtlinie ermögliche es Firmen, selbst zu entscheiden, welche ihrer Domains Do Not Track respektieren, heißt es weiter in dem Bericht. Dadurch seien beispielsweise Ausnahmen für Dienste möglich, die ein Unternehmen Dritten anbiete, obwohl es auf seiner primären Domain die Datenschutzeinstellungen seiner Besucher akzeptiere.
Weitere Partner der neuen Do-Not-Track-Richtlinie sind Disconnect, AdBlock und Mixpanel. „Wir hoffen, dass der neue DNT-Ansatz das Recht von Verbrauchern auf Privatsphäre schützt und ein Anreiz für Werbetreibende ist, die Entscheidung der Nutzer zu respektieren, was den Weg für eine Koexistenz von Datenschutz und Werbung ebnen sollte“, zitiert The Verge Disconnect-CEO Casey Oppenheim.
Die meisten Desktop-Browser unterstützen Do Not Track. Microsoft hatte allerdings im April die von der Werbebranche viel kritisierte Entscheidung zurückgenommen, Do Not Track ab Werk zu aktivieren. Die Werbebranche hatte ursprünglich zum Boykott der Technik aufgerufen und sie schließlich für tot erklärt. Ob der neue Vorstoß der EFF und seiner Partner den Tracking-Schutz wiederbeleben kann, bleibt abzuwarten. Selbst bei einer breiteren Unterstützung durch Werbetreibende bleibt Do Not Track freiwillig – eine gesetzliche Grundlage für einen Tracking-Schutz im Internet, der über vorhandene Datenschutzgesetze hinausgeht, gibt es bisher nicht.
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