Categories: MobileMobile OS

Content Blocker in iOS 9 lässt Seiten schneller laden

Der in der ersten Vorabversion von iOS 9 enthaltene Inhalt-Blocker lässt sich offenbar auch nutzen, um die Ladezeiten von Websites zu verkürzen. Der App-Entwickler Dean Murphy hat eine Test-Erweiterung für Safari geschrieben, mit der er die Ladezeit einer Seite von 11 auf 2 Sekunden verkürzt hat. Ob der Content Blocker allerdings tatsächlich auch in der Final von iOS 9 enthalten sein wird, ist derzeit fraglich.

Murphys auf JavaScript basierende Erweiterung war bei seinen Tests in der Lage, mehr als drei Dutzend Skripte zu deaktivieren. Dadurch wurde nicht nur die Seitenladezeit verkürzt, sondern auch der Look der fraglichen Website verschlankt.

„Ohne blockierte Inhalte wurden beim Öffnen der Homepage 38 Drittanbieter-Skripte (Skripte, die nicht auf der Host-Domain gehostet werden) ausgeführt, was insgesamt 11 Sekunden dauerte“, erklärte Murphy. „Einige dieser Skripte kommen von Firmen die ich kenne wie Google, Amazon und Twitter, viele kommen aber von Firmen, die ich nicht kenne.“

Murphy vermutet, dass die meisten Skripte für die Darstellung von Anzeigen benötigt werden. Einige seien aber wahrscheinlich auch in der Lage, die Aktivitäten von Internetnutzern zu verfolgen, da er auch nach einer Minute ohne Interaktion mit der Website Datenverkehr registriert habe.

Nach der Deaktivierung der Skripte habe sich die Zahl der Netzwerkanfragen deutlich reduziert, so Murphy weiter. Zudem habe er, nachdem die Seite vollständig geladen war, keinen weiteren Datenverkehr festgestellt.

Weniger Netzwerkanfragen und ein geringer Datenverbrauch sind vor allem für Anwender wichtig, deren Mobilfunkvertrag nur eine eingeschränkte Nutzung des mobilen Breitbandinternets vorsieht. Murphy weist aber auch darauf hin, dass weniger Netzwerkanfragen auch zu einem geringeren Energieverbrauch führen.

Bei Websitebetreibern sind Inhalt-Blocker jedoch nicht sehr beliebt. Sie führen dazu, dass sie weniger Daten über die Nutzer ihrer Online-Angebote erhalten und weniger Werbung ausliefern können, die ihre Angebote finanziert.

Allerdings scheint Apple seine Pläne für einen Content Blocker vorerst auf Eis gelegt zu haben. In der aktuellen Beta 2 von iOS 9 steht sie jedenfalls in Verbindung mit dem iPad nicht mehr zur Verfügung. Sie taucht zwar in der Suche auf, kann aber nicht mehr konfiguriert werden. Ob Apple die Funktion bis zur Veröffentlichung der Final von iOS 9 im Herbst wieder reaktiviert, bleibt abzuwarten.

iOS 9 Beta 2: Content-Blocker steht nicht mehr zur Verfügung (Screenshot: ZDNet.de)

[mit Material von Kevin Tofel, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Apple? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

8 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

10 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

11 Stunden ago

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

18 Stunden ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

19 Stunden ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

1 Tag ago