Auch Apple Music wird ohne das aktuelle Album „1989“ der Streaming-Kritikerin Taylor Swift auskommen müssen. Das berichtet BuzzFeed News. Anders als das von Swift vor allem kritisierte Spotify, aber wie beispielsweise Google Play Music All-Inclusive, wird Apple immerhin ältere Alben der Countrypop-Sängerin abspielen können.
Die Sängerin erklärte, sie sei nicht bereit, ihr Lebenswerk einem Experiment zur Verfügung zu stellen, das Komponisten, Produzenten, Musiker und andere Beteiligte nicht fair bezahle. „Ich stimme einfach nicht mit der Wahrnehmung überein, dass Musik keinen Wert hat und kostenlos sein sollte“, sagte sie Yahoo gegenüber. Im Lauf der Diskussion legte Spotify interessante Zahlen vor und behauptete, Swift erhalte in einem Jahr wahrscheinlich bis zu 6 Millionen Dollar fürs Streaming von Spotify, rechnete dabei aber aktuelle Zahlen hoch. Swifts Plattenfirma Big Machine ging von 500.000 Dollar aus – und bezog sich dabei auf die Vergangenheit.
Für Apple bedeutet die Entscheidung, dass es eine Möglichkeit weniger hat, seinen Dienst Apple Music in einem bereits engen Feld an Musikstreaming-Diensten hervorstechen zu lassen. Möglicherweise hat Apple aber mit den Beatles noch einen Trumpf im Ärmel, die bei der Streaming-Konkurrenz nicht zu hören sind, weil Apple über exklusive elektronische Vertriebsrechte verfügt. Diese beziehen sich allerdings auf iTunes-Verkäufe. Apple besitzt laut Bloomberg keine Streaming-Rechte an den (übrigens ab 1968 bei Apple Records erschienenen) Alben – und konnte sich diese bisher auch nicht zusätzlich sichern.
Als Apple 2010 verkündete, das Gesamtwerk der Beatles sei jetzt bei iTunes, galt das als spektakulärer Coup. „Wir lieben die Beatles und sind gleichermaßen aufgeregt wie geehrt, sie bei iTunes empfangen zu dürfen“, sagte damals Steve Jobs. Es sei ein „langer und steiniger Weg“ gewesen. Apple hatte jahrelang versucht, die Rechte am Beatles-Katalog zu erwerben.
„Es ist fantastisch, zu beobachten, wie die ursprünglich auf Vinyl veröffentlichten Lieder nun auch in der digitalen Welt mit genauso viel Liebe gehört werden wie bei der Erstveröffentlichung“, sagte Paul McCartney. Sein ehemaliger Bandkollege und Schlagzeuger Ringo Star erklärte: „Es freut mich besonders, dass ich in Zukunft nicht mehr gefragt werde, wann die Beatles endlich in iTunes verfügbar sein werden.“ Wie oft Starr heute nach der Verfügbarkeit auf Spotify gefragt wird, ist nicht überliefert.
Apple Music startet am 30. Juni für 10 Dollar pro Monat. Nutzer erhalten Zugriff auf einen Katalog mit mehr als 30 Millionen Songs. An Plattenfirmen führt es durchschnittlich 73 Prozent der Umsätze ab.
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