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Amazon Web Services plant Bau einer 80-Megawatt-Solarfarm

Amazon Web Services will in Kooperation mit Community Energy eine 80-Megawatt-Solarfarm in Accomack County im US-Bundesstaat Virgina errichten. Die Anlage mit dem offiziellen Namen „Amazon Solar Farm US East“ wird ab Oktober 2016 voraussichtlich 170.000 Megawattstunden (MWh) Solarenergie pro Jahr erzeugen, wie das Unternehmen mitteilt. Dies entspreche dem jährlichen Verbrauch von ungefähr 15.000 US-Haushalten.

Amazon Solar Farm US East wird damit die größte Solarfarm in Virgina und eine der größten östlich des Mississippi sein. Die gesamte erzeugte Energie soll in das Netz eingespeist werden, das sowohl bestehende als auch künftige AWS-Rechenzentren im Zentrum und Osten der Vereinigten Staaten versorgt.

Mit dem Bau der neuen Solarfarm will Amazon Web Services seinem im November 2014 ausgegebenen langfristigen Ziel näherkommen, seine weltweite Infrastruktur zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu betreiben. Der Stromabnahmevertrag für Amazon Solar Farm US East folgt einem ähnlichen Abkommen für die Amazon Wind Farm (Fowler Ridge) in Benton County, Indiana, die im Januar 2015 vorgestellt wurde und voraussichtlich ab 2016 um die 500.000 MWh Windenergie pro Jahr erzeugen wird.

„Wir sind auf einem guten Weg, unser langfristiges Vorhaben, die weltweite AWS-Infrastruktur zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie zu betreiben, in die Tat umzusetzen“, sagte Jerry Hunter, Vice President für Infrastruktur bei Amazon Web Services. Einen konkreten Zeitplan für das Erreichen dieses Ziels hat das Unternehmen bisher aber nicht genannt. Im April gab es lediglich bekannt, dass circa 25 Prozent des durch seine weltweite Infrastruktur verbrauchten Stroms von erneuerbaren Energien abgedeckt werden. Das Zwischenziel, diesen Wert auf mindestens 40 Prozent zu erhöhen, soll bis Ende 2016 erreicht werden.

Trotz dieser Versprechungen wird Amazon insbesondere von der Umweltschutzorganisation Greenpeace weiterhin kritisiert, die ihm in ihrem Click Green Report 2015 „mangelnde Transparenz und nur zögerliche Bemühungen“ vorwirft. Greenpeace sieht mangelndes Engagement bei der Umsetzung und verweist auf den erheblichen Ausbau der AWS-Infrastruktur in Regionen mit einer nur mäßigen Kapazität für saubere Energien.

Deutlich besser schneiden in dem Greenpeace-Bericht Apple, Yahoo, Facebook und Google ab, die allesamt für ihre Fortschritte auf dem Weg zu einem „grünen Internet“ gelobt werden. Zum schnell wachsenden Strombedarf tragen Cloud-Computing und nicht zuletzt Videostreamingdienste wie Netflix und Youtube bei. Wäre das Internet ein Land, stünde es laut Greenpeace mit seinem Energiebedarf weltweit an sechster Stelle.

In einem Blogbeitrag von vergangener Woche geht AWS-Cloud-Chef Jeff Barr auf die Kritik seitens Greenpeace ein und hält dagegen: „Im Schnitt nutzen AWS-Kunden 77 Prozent weniger Server, 84 Prozent weniger Energie und einen zu 28 Prozent saubereren Energiemix, was insgesamt zu einer Reduktion der CO2-Emissionen um 88 Prozent durch Verwendung der AWS-Cloud im Vergleich zum Betrieb eigener Rechenzentren führt.“

[mit Material von Natalie Gagliordi, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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