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Bericht: Google-Suche erhält Kauf-Button

Google wird seine Such-App für Smartphones zunächst in den USA um einen Knopf für „Buy“ – „Kaufen“ – erweitern. Das berichtet das Wall Street Journal; Google selbst wollte keinen Kommentar abgeben.

Demnach soll diese Funktion schon in den „kommenden Wochen“ in den USA angeboten werden – allerdings nur innerhalb von bezahlten, als Anzeige ausgewiesenen Sucheinträgen. Organische Suchtreffer, wie Googles Algorithmen sie generieren, werden weiter keine Kaufmöglichkeit enthalten. Als einen möglichen Handelspartnern nennt die Wirtschaftszeitung den Online-Modeshop Macy’s.

Tippt der Nutzer auf „Kaufen“, führt ihn das zu einer Google-Produktseite, wo er Optionen wie Kleidergröße oder Farbe wählen und den Kauf abschließen kann. Eine einmal hinterlegte Kreditkartennummer muss nicht jedesmal erneut eingegeben werden. An die Händler sollen Daten zum Bezahlvorgang nicht übermittelt werden, heißt es. Zum Ausgleich können die Händler wählbare Informationsmöglichkeiten – etwa Schnäppchen-Newsletter – anbieten. Willigt der Nutzer in den Bezug ein, erhält der Shop dazu die Kontaktadresse.

Das WSJ sieht Google dadurch in verstärkten Wettbewerb mit Angeboten wie Amazon und Ebay treten. Zugleich wertet es seine eigene Such-App um eine weitere Zusatzfunktion auf. Zuletzt hatte es testweise verstärkt Twitter-Daten eingebunden: Einige US-Nutzer werden in der Mobilsuche schon auf interessante Hashtags hingewiesen. Eine Box zeigt aktuelle Twitter-Trends. Zuletzt wurden außerdem Zustellungsdienste für Restaurantsuchen integriert oder auch Songtexte eingebaut.

Diesen Monat hatte Google schon offiziell bestätigt, dass die mobile Suche inzwischen die Suche auf dem Desktop übertrifft – ohne einen Zeitpunkt der Ablösung zu nennen. Im Vorjahr war informell kommuniziert worden, dass mit dieser Wende irgendwann in diesem Jahr zu rechnen sei. Einen Vorsprung herausholen konnte die mobile Suche bereits in zehn Ländern einschließlich den USA und Japan.

Die Nachricht erklärte ein Stück weit auch den im letzten Monat eingeführten neuen Such-Algorithmus, der mobiltaugliche Websites bevorzugt. Seither zieht Google in seinen Ergebnissen Websites vor, die auch für Mobilgeräte optimiert sind. Umgekehrt werden Sites abgewertet, die sich auf dem Smartphone weniger gut nutzen lassen. Um durch die geänderten Such-Algorithmen keinen Nachteil zu haben, empfiehlt sich für Unternehmen, entweder eine separate Mobilseite oder eine Website mit Responsive Design zu betreiben, die sich automatisch an das jeweilige Endgerät anpasst – wie vor Kurzem auch bei ZDNet.de eingeführt.

Wohl nicht zufällig erfolgte Googles Bestätigung der überholenden Mobilsuche im offiziellen Blog Inside AdWords, in dem gleichzeitig neue Werbeformate für Mobilgeräte vorgestellt wurden. Das Unternehmen steht natürlich auch selbst unter Druck, seine Werbeeinnahmen zu halten, während sich die Suche immer stärker auf Mobilgeräte verlagert.

[mit Material von Richard Nieva, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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