Das Hacker-Kollektiv Anonymous hat massive Cyberangriffe gegen die terroristische Organisation Islamischer Staat (IS) gestartet. Die Aktion richtet sich vor allem gegen Social-Media-Konten von IS. Die Islamisten nutzen unter anderem Facebook, Twitter und Youtube, um Propaganda-Videos zu verbreiten – auch solche, die die Hinrichtung von Gefangenen zeigen – , und um neue Mitglieder zu rekrutieren.
In einem Video beschreiben die Aktivisten die Ziele der „#OpISIS“ genannten Kampagne, die noch nicht beendet sei. Bisher sei es ihnen gelungen, Hunderte von Twitter- und Facebook-Konten unbrauchbar zu machen. „Die Operation ISIS geht weiter. Wir sind Muslime, Christen, Juden. Wir sind Hacker, Cracker, Hacktivisten, Phisher, Agenten, Spione oder nur der Typ von nebenan“, heißt es in dem Video. Anonymous repräsentiere alle Länder, Religionen und Ethnien.
Das Video enthält auch einen Link zu Pastebin. Dort haben die Hacker nach eigenen Angaben eine Liste aller von ihnen angegriffenen Twitter-Konten veröffentlicht. Einige davon sind allerdings noch aktiv. Eine weitere Liste enthält Facebook-Konten, die unter dem Verdacht stehen, „Kontakt mit den Terroristen in Syrien und dem Irak“ zu halten.
Es schade nicht, diese Konten im Auge zu behalten, so Anonymous weiter. Eines davon gehöre einer Frau, die „junge Leute einer Gehirnwäsche“ unterziehe, um sie für den Islamischen Staat und den Krieg in Syrien zu gewinnen.
Wie Hacker News berichtet, gibt es noch Tausende Social-Media-Konten, die islamistische Propaganda verbreiten. IS verteile zudem inzwischen einen Social Media Guide, der unter anderem erklärt, wie man ohne erkannt zu werden die Kontrolle über Konten übernehmen kann.
Den Hackern zufolge waren die bisherigen Aktionen nur der Anfang einer längeren Kampagne gegen den Islamischen Staat. „ISIS, wir werden dich jagen, deine Seiten vom Netz nehmen, deine E-Mails, deine Konten, und dich bloßstellen. Ab sofort gibt es keinen sicheren Ort für dich im Internet. Wir werden dich wie einen Virus behandeln, und wir sind das Heilmittel dafür.“
Anfang des Jahres war Anonymous als Reaktion auf die Terroranschläge von Paris gegen eine französische Website vorgegangen, die angeblich Verbindungen zu Extremisten unterhält.
[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]
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