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iPad Air 2: Leistungsschub ermöglicht neue Einsatzbereiche

Mit dem 1,5 GHz schnellen A8X-Prozessor, der über drei Rechenkerne verfügt und im neuesten Apple-Tablet auf 2 GByte RAM zugreifen kann, erzielt das neue iPad 2 Air eine Leistung, die man bisher von Tablets nicht kannte. Im Vergleich zum Vorgänger steigt die Performance um 40 Prozent. Gegenüber dem 2010 erschienen ersten iPad-Modell bietet das neue Gerät sogar eine um den Faktor 12 gestiegene Rechenperformance. In Sachen Grafik ist das iPad Air 2 sogar 180 mal schneller als das Ur-iPad und übertrifft den direkten Vorgänger immerhin um den Faktor 2,5.

Der A8X-Prozessor verfügt über drei Rechenkerne und integriert eine Grafikeinheit vom Typ PowerVR GX6650 mit sechs Shadereinheiten, die ingesamt 192 Kerne beinhaltet. Insgesamt kommt der A8X damit auf 3 Milliarden Transistoren. In Benchmarktests erreicht die Apple-CPU die derzeit beste Performance unter den Mobilprozessoren. Der Vergleich mit dem Nexus 9, das mit dem von Nvidia gefertigten K1-Chip ausgestattet ist und dem Galaxy Note 4 mit Qualcomm Snapdragon 805 zeigt die überlegene Performance des iPad-Prozessors.

Für die Leistung im Alltag sind Benchmarkergebnisse allerdings nur bedingt geeignet. Oft hapert es an anderen Dingen als der reinen Rechenleistung. Vor allem der mit 1 GByte recht magere Speicherausbau der letzten iPad-Modelle stellte sich in der Praxis als limitierender Faktor heraus. Sind beispielsweise mehrere Webseiten in Safari geladen, war der Tab-Wechsel oft von einem ärgerlichen Neuladen der Seite begleitet. Mit dem iPad Air 2 kommt es in der Praxis dank eines Speicherausbaus von 2 GByte weniger häufig zu diesem unangenehmen Nebeneffekt.

HIGHLIGHT

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Der im Vergleich zum letzten iPad-Modell doppelt so groß bemessene Arbeitsspeicher sorgt zusammen mit dem A8X-Prozessor auch dafür, dass komplexe Webseiten deutlich schneller dargestellt werden. So verläuft beispielsweise das Öffnen und Bearbeiten von Artikeln mit dem Content-Management-System WordPress wesentlich zügiger als noch mit dem Vorgängermodell. Auch rechenintensive Analyse-Tools wie Google Analytics liefern nun viel schneller Ergebnisse. Von der leistungsfähigen Grafikeinheit profitieren außerdem anspruchsvolle 3D-Applikationen. Weitere Performancevorteile sollten sich im 3D-Bereich durch die Verwendung der mit iOS 8 eingeführte API Metal ergeben. Apple behauptet, dass diese bis zu 10-mal schneller als OpenGL ist.

iPad Air 2: In Sachen Performance kann sich das Tablet mit einem iMac aus dem Jahr 2007 messen (Bild: ZDNet.de).

Der Leistungsvergleich zu einem iMac 21 Zoll von 2007 zeigt ebenfalls, wie performant das iPad inzwischen geworden ist. Der Mac arbeitet mit einem 2,4 GHz schnellen Core-2-Duo und verfügt über 4 GByte RAM. Als Benchmark verwendet ZDNet keine hochoptimierten Low-Level-Tests wie sie etwa Geekbench einsetzt, sondern gängige Browsertests, deren Code meist Open-Source ist und öffentlich eingesehen werden kann. Im Gegensatz zur Leistungsanalyse mit Geekbench, die den ein oder anderen schon dazu ermutigt hat, das Performanceniveau des iPad Air 2 mit halbwegs aktuellen MacBooks gleichzusetzen, sieht es mit allgemein zugänglichen Browsertests doch etwas anders aus. Während laut Geekbench der iMac mit seinem 2,4 GHz schnellen Dual-Core-Prozessor dem neuen iPad Air 2 unterlegen ist, kann er sich bei den Browsertests hingegen ganz gut in Szene setzen. Anders formuliert: Das Apple-Tablet von 2014 ist in vielen Tests nun genauso schnell wie ein gut ausgestatteter iMac aus dem Jahr 2007. Und da der iMac auch heute noch zügiges Arbeiten für die meisten Business-Anwendungen erlaubt, ist das iPad Air 2 ebensogut für diese Aufgaben geeignet.

Durch die stark verbesserte Performance ergeben sich für das iPad Air 2 neue Einsatzgebiete. Es eignet sich weitaus besser für professionelle Aufgaben als alle bisherigen Tablets. Mit ein wenig Zubehör könnte es ein Business-Notebook durchaus ersetzen. Das dürfte für den Absatz im Unternehmensumfeld extrem hilfreich sein. Zudem könnte Apple in diesem Bereich von der Partnerschaft mit IBM profitieren. IBM will über 100 branchenspezifische Unternehmenslösungen inklusive nativer, von Grund auf für iPhone und iPad entwickelter Apps anbieten. Die Anwendungen werden auf der Software und den Cloud-Stacks von IBM basieren. Diese Angebote, so machten die beiden Konzerne klar, wird es exklusiv für iOS geben. Außerdem verkauft IBM künftig iPhones und iPads mit branchenspezifischen Lösungen an Unternehmenskunden. Nachdem das iPad bisher vor allem im privaten Umfeld für Furore sorgte, könnte mit dem iPad Air 2 die Zeit angebrochen sein, in der sich das Apple-Tablet entscheidend im Unternehmensumfeld durchsetzt.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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