Die Entwickler der Linux-Distribution Ubuntu haben die finale Version 14.10 (Codename „Utopic Unicorn“, zu deutsch „utopisches Einhorn“) freigegeben. Auf den ersten Blick gibt es kaum Änderungen zur Vorversion, die Neuerungen stecken hauptsächlich unter der Haube. Die größten Verbesserungen weisen die Cloud- und Server-Versionen auf.

Der Unity-Desktop von Ubuntu liegt nun in Version 7.3 vor. Das Update verbessert unter anderem die Unterstützung für hochauflösende Displays. Alternativ zum Standard-Desktop lassen sich auch Gnome, Xfce und LXDE nutzen. Der Plasma-4-Desktop des KDE-Projekts findet sich in der Ubuntu-Variante Kubuntu. Darüber hinaus gibt es auch aktualisierte Versionen von Lubuntu, Mythbuntu, Xubuntu, Ubuntu Studio und Ubuntu Kylin.

Die Final von Ubuntu 14.10 verwendet die Kernel-Version 3.16 sowie X-Server 1.16 von Xorg. Als Init-System nutzt Utopic Unicorn weiterhin Upstart, bringt aber erstmals auch Systemd mit. Wie üblich wurden darüber hinaus die Software-Komponenten der Desktop-Ausgabe aktualisiert. Beispielsweise liegt LibreOffice nun in Version 4.3.2 vor, die Browser Firefox und Chromium in den Versionen 33 respektive 38 und der E-Mail-Client Thunderbird in Version 31.2 vor.

Canonical nennt Utopic Unicorn „den schnellsten und sichersten Hypervisor für Bare Metal, sowie das Neueste in Sachen Container-Technologie mit Docker 1.2„. Das Unternehmen hebt zudem hervor, dass Ubuntu Container-Kontrolle auf Nutzerebene sowie die Möglichkeit für jeden Anwender bietet, Container anzulegen, ohne in Besitz von Superuser-Rechten zu sein. Das sorge für höhere Sicherheit, getrennte Rechte und bessere Systemstabilität. Der größte Vorteil von Container-Support gegenüber herkömmlichen Virtualisierungslösungen wie KVM ist, dass mehr Anwendungsinstanzen auf demselben Server oder in derselben Cloud ausgeführt werden können.

Ubuntu 14.10 integriert zudem zahlreiche Cloudtechniken wie Cloud Foundry, ElasticSearch, Hadoop mit Hive und PigLatin sowie Echtzeit-Big-Data-Analyse mit Apache Storm. Ebenfalls neu ist Unterstützung für OpenStack 2014.2 (Juno), das Nutzern eine erweiterte Richtlinienkontrolle für Object Storage gibt. Zugleich wurde der Support für Hadoop und Network Function Virtualization (NFC) verbessert.

Das DevOps-Tool Juju vereinfacht das Deployment und die Anpassung von Cloud-Anwendungen in Public oder Private Clouds sowie in Bare-Metal-Systemen auf Basis von Canonicals Metal-as-a-Service (MaaS). Mit dem jüngsten Release ist Ubuntu zu einem wirklichen Server-Betriebssystem für alle Architekturen (x86, x64, ARM, ARM64 und Power8) geworden. Dank MaaS lässt sich nicht nur Ubuntu bereitstellen, sondern auch Windows Server mit Hyper-V, CentOS und OpenSuse.

Ubuntu 14.10 für Desktop und Server sowie alle Varianten werden neun Monate lang mit Updates versorgt. Sie stehen ab sofort zum kostenlosen Download bereit. Von Ubuntu gibt es 32- und 64-Bit-x86-Varianten. Außerdem stellt Canonical Cloud-Images für Amazon EC2, OpenStack und LXC bereit.

[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]

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ZDNet.de Redaktion

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