Der VW-Konzern hat das europäische Forschungs- und Entwicklungszentrum des kanadischen Smartphone-Herstellers Blackberry in Bochum gekauft. Dort will Europas größter Autobauer an vernetzten Fahrzeugen forschen. Dazu hat er extra die Volkswagen Infotainment GmbH gegründet.
Die noch verbliebenen 200 Blackberry-Mitarbeiter in Bochum wolle VW übernehmen, berichtet Der Westen. Sie sollen dem Wolfsburger Konzern dabei unterstützen, den Bereich Fahrzeugvernetzung auszubauen, der künftig einen eigenen Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt bilden wird.
„Die Vernetzung wird das Auto der Zukunft entscheidend prägen. Viele Kunden erwarten von den vernetzten Fahrzeugen eine neue Dimension bezüglich Komfort und Fahrsicherheit“, kommentierte Heinz-Jakob Neußer, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen für den Geschäftsbereich Entwicklung. „Die Ansprüche unserer Kunden werden sich weltweit rasant verändern, was wiederum zu verkürzten Innovationszyklen für Systeme und Funktionen führen wird. Um diesen enormen Herausforderungen gerecht werden zu können, ist es erforderlich, dass wir unsere Handlungsoptionen durch zusätzliches Know-how erweitern und ausbauen.“
Damit folgt Volkswagen dem allgemeinen Trend der Automobilbranche. Auf der eCarTec 2013 in München zeigten Hersteller wie Mercedes oder Tesla, wie das Elektro-Auto und die Vernetzung in den kommenden Jahren aussehen. Nahezu alle Aussteller setzten damals bereits auf eine Verbindung zwischen Auto und Smartphone. Volkswagen will mit dem Forschungszentrum in Bochum und den ehemaligen Blackberry-Mitarbeitern eine eigene Lösung entwickeln.
Blackberry hatte das R&D-Center in Bochum 2009 eröffnet. Ein Jahr zuvor verlagerte Nokia die Produktion aus dem Ruhrpott nach Rumänien und wurde dafür stark kritisiert. Damals arbeiteten 2300 Angestellte für den finnischen Hersteller in Bochum.
[mit Material von Andre Borbe, silicon.de]
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