Update 2 für Windows 8.1 bringt angeblich Startmenü zurück

Microsoft arbeitet offenbar schon am nächsten größeren Update für Windows 8.1. Dem russische Leaker WZor zufolge soll das Update 2 schon im September zur Verfügung stehen. Quellen der ZDNet-Bloggerin Mary Jo Foley nennen als Termin sogar August. Demnach würde Microsoft sein jüngstes Desktop-Betriebssystem rund fünf bis sechs Monate nach der Veröffentlichung von Windows 8.1 Update erneut aktualisieren.

Die zweite Aktualisierung für Windows 8.1 könnte das Startmenü enthalten, das Microsoft auf seiner Entwicklerkonferenz Build 2014 demonstriert hatte. Der dort gezeigte Entwurf ist an das Startmenü von Windows 7 angelehnt. In der linken Spalte befinden sich weiterhin die zuletzt genutzten Programme, während die rechte Spalte die Möglichkeit bietet, Kacheln beziehungsweise Windows-Store-Apps anzuheften.

Darüber hinaus hat Foley von ihren Quellen erfahren, dass Microsoft den zeitlichen Abstand zwischen Updates beziehungsweise neuen Windows-Versionen weiter verkürzen will. Seine Entwickler habe es ermutigt, mehr Änderungen und Neuerungen in einem kürzeren Zeitraum zu erledigen, und alles, was fertig geworden ist, in wenigen Monaten abzuliefern. Bei der Entwicklung von Windows 7 und Windows 8 sei Microsoft noch einem klar definierten Zeitplan gefolgt.

Ein Grund für die kürzeren Abstände zwischen den Updates könnte die Kritik von Nutzern an der mit Windows 8 eingeführten neuen Oberfläche sein, die Microsoft für Touchscreens optimiert hat. Auch wenn Windows 8.1 Update neue Funktionen bietet, die eine Bedienung per Maus und Tastatur vereinfachen sollen, konnte das Betriebssystem vor allem viele Geschäftskunden bisher nicht überzeugen. Daher verwenden viele Desktop-Anwender die Open-Source-Anwendung Classic Shell, die das von Windows 7 bekannte Startmenü unter Windows 8.1 verfügbar macht.

In einem Interview mit Foley hatte Terry Myerson, Executive Vice President der Windows-Sparte, Anfang des Monats bestritten, er habe dem Windows-Team denselben Zeitplan für neue Updates verordnet wie dem Windows Phone Team. Letzteres hatte Redmonds Mobil-OS im Kalenderjahr 2013 dreimal aktualisiert. Gerüchten zufolge sollen in diesem Jahr zwei weitere Updates für Windows Phone 8.1 folgen.

Er wies zudem darauf hin, dass Unternehmen andere Anforderungen an Updates stellen als Verbraucher. Sie wollten sich nicht alle sechs Monate mit neuen Updates beschäftigen. Als Folge räumt Microsoft Geschäftskunden auch 120 Tage für die Installation von Windows 8.1 Update ein – statt der ursprünglich angekündigten 30 Tagen.

Unklar ist allerdings noch, welche Pläne Microsoft für den Nachfolger von Windows 8.1 hat. Von ihren Quellen will Foley erfahren haben, dass Windows 9 schon im April 2015 zur Verfügung stehen könnte. Der Leaker WZor behauptet zudem, der Start-Button werde in Windows 9 anders funktionieren als in Windows 8.1. Er soll sich vor allem auf touchfähigen Geräten anders verhalten als auf traditionellen PCs ohne Touchscreen.

WZor zufolge erwägt Microsoft zudem ein neues Geschäftsmodell für Windows. Eine Basisversion des Betriebssystems könnte demnach künftig kostenlos sein. Nutzer, die alle Funktionen verwenden wollen, müssten dann ein Abonnement abschließen. Einen ähnlichen Weg beschreitet Microsoft schon mit Office für iPad, das sich ohne Office-365-Abonnement nur eingeschränkt nutzen lässt. Foley hat nach eigenen Angaben von ihren Quellen noch nichts zu diesem Gerücht gehört.

[mit Material von Mary Jo Foley, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

4 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

2 Tagen ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

3 Tagen ago