OpenText fordert von dem Speicherdienst Box wegen angeblicher Patentverletzungen in mehr als 200 Fällen Schadenersatz in Höhe von 268 Millionen Dollar. Der Anbieter von Enterprise-Information-Management-Software hat zudem eine einstweilige und dauerhafte Verfügung beantragt, um Box den Verkauf der betroffenen Produkte zu untersagen.
Wie das Wall Street Journal berichtet, reichte OpenText die Klage gegen Box schon im Juni beim US-Bezirksgericht von Nordkalifornien ein. Es wirft dem Speicherdienst die Verletzung von zwölf Patenten vor. Um welche Techniken es sich im Einzelnen handelt, ist jedoch nicht bekannt.
Die Schadensersatzforderung kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem Box gerade Pläne für seinen Börsengang öffentlich gemacht hat. Das 2005 von CEO Aaron Levie und CFO Dylan Smith gegründete Unternehmen will mit dem für diesen Monat vorgesehenen IPO insgesamt 250 Millionen Dollar erlösen. Seine Aktien sollen am New York Stock Exchange unter dem Tickersymbol „BOX“ gehandelt werden. Ein Ausgabepreis steht noch nicht fest.
Im abgelaufenen Fiskalquartal (bis 31. Januar 2014) erwirtschaftete Box laut Börsenunterlagen 124,2 Millionen Dollar Umsatz, was einem Plus von 111 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Seit seiner Gründung hat es aber noch nie schwarze Zahlen geschrieben. Zuletzt stand unterm Strich ein Verlust von 168,6 Millionen Dollar.
Der relativ hohe Fehlbetrag ist in erster Linie auf operative Kosten in Höhe von 257 Millionen Dollar oder 21 Millionen Dollar pro Monat zurückzuführen. Zugleich stiegen die Ausgaben für Vertrieb und Marketing zwischen Januar 2013 und Januar 2014 von 99,1 auf 171 Millionen Dollar.
Den vergangene Woche eingereichten Börsenunterlagen zufolge hatte Box Ende Januar rund 25 Millionen registrierte Nutzer und mehr als 200.000 Firmenkunden. Über 34.000 Unternehmen zahlen für den Zugriff auf die Cloud-Plattform, die neben Storage auch Kollaborations- und Produktivitätslösungen umfasst. Seine Hauptkonkurrenten im Cloud-Geschäft sind Dropbox, Citrix, EMC, Google und Microsoft.
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