Toshiba und SanDisk verklagen SK Hynix wegen Industriespionage

Toshiba und SanDisk werfen in separaten Klagen SK Hynix vor, illegal an Daten zu NAND-Flash-Speichertechnik gekommen zu sein. Diese Technik haben die beiden Kläger zusammen über Jahre hinweg entwickelt. Von SK Hynix fordern sie Schadenersatz in ungenannter Höhe.

NAND-Speicher kommt unter anderem in Mobilgeräten wie Smartphones und Tablets zum Einsatz. Toshiba ist aktuell zweitgrößter Hersteller von NAND-Modulen – sowohl nach Stückzahlen als auch nach Umsatz. Seine Klage liegt einem Bezirksgericht in Tokio vor, während SanDisk in Kalifornien klagt.

In dem Fall kam es gestern schon zu einer Festnahme. Die Polizei in Tokio verhaftete einen früheren SanDisk-Ingenieur, der Hynix im Jahr 2008 technische Unterlagen zu NAND-Flash übergeben haben soll. Er war zeitweise auch in einem von SanDisk und Toshiba gemeinsam genutzten Werk tätig. Von SanDisk wechselte er damals direkt zu Hynix.

Toshiba schätzt den entstandenen Schaden auf etwa 980 Millionen Dollar, wie Reuters meldet. Es kündigt in einer Pressemeldung auch Mechanismen an, die sein Geistiges Eigentum künftig besser schützen. Hynix aus Südkorea hat nach eigenen Angaben die Klageschriften noch nicht erhalten.

2004 hatte Toshiba schon einmal gegen Hynix geklagt – und zwar wegen Verstößen gegen Speicherpatente. Nach drei Jahren einigten sich die Firmen aber außergerichtlich und lizenzierten sich gegenseitig ihre Patente.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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