MWC: Samsung stellt Galaxy S5 vor [Update: Performance, Preise]

Samsung hat auf dem Mobile World Congress in Barcelona die nächste Generation seines Smartphone-Spitzenmodells vorgestellt. Das Galaxy S5 verfügt wie das Apple iPhone 5S über einen integrierten Fingerabdruckscanner. Die Komponenten wurden aktualisiert, aber die meisten anderen umlaufenden Gerüchte – etwa zu Metallgehäuse, 2K+-Display oder einer neuen TouchWiz-Oberfläche – erwiesen sich als unzutreffend. Dafür nutzt es das aktuelle Android 4.4 KitKat.

Als Prozessor verbaut Samsung einen Qualcomm Snapdragon 801 mit vier Kernen, die mit 2,5 GHz takten. Rückseitig ist eine 16-Megapixel-Kamera verbaut (S4: 13 Megapixel), vorderseitig genügen weiter 2 Megapixel. Den Akku des neuen Modells spezifiziert Samsung mit 2800 Ah (S4: 2600 Ah). Außerdem soll ein neuer „Ultra Power Saving“-Modus die verbleibende Laufzeit verdoppeln, wenn der Akku sich dem Ende seiner Kapazität nähert. Insgesamt nennt der Hersteller 21 Stunden Sprechzeit oder 16 Tage Standby als maximale Lebensdauer.

Als Speicheroptionen gibt es weiter 16 und 32 GByte. Per MicroSD-Card lässt sich dies um bis zu 128 GByte erhöhen. Der Speicher ist 2 GByte groß. Das Smartphone unterstützt NFC, USB 3.0, Bluetooth 4.0 LE und WLAN nach dem jüngsten Standard IEEE 802.11ac. Stehen sowohl LTE-Mobilfunk als auch ein schnelles WLAN zur Verfügung, kann das Galaxy S5 beide laut Hersteller für Downloads mit bis zu 600 oder gar 650 MBit/s kombinieren. Dieses Verfahren nennt Samsung „Download Booster“.

Der vorderseitig unterhalb des Displays integrierte Fingeradruckscanner lässt sich auch nutzen, um Bezahlvorgänge via Paypal zu autorisieren. Dies hat Samsung in einer Partnerschaft mit der Ebay-Tochter umgesetzt.

Um den Puls des Nutzers zu messen, gibt es einen zusätzlichen rückseitigen Sensor, auf den die App S Health 3.0 zugreift. Auch andere Samsung-Apps finden sich weiter vorinstalliert: Samsung Hub scheint nur in Samsung Apps umbenannt worden zu sein, so wie WatchOn jetzt SmartRemote heißt. Neben S Health gibt es weiter S Voice, S Planner, S Note und die Sicherheitssuite Knox.

Der Bildschirm wurde gegenüber dem Vorgängermodell etwas vergrößert und misst beim S5 5,1 Zoll in der Diagonale (S4: 5 Zoll). Die Auflösung beträgt weiter 1920 mal 1080 Bildpunkte, sodass die Pixeldichte minimal geringer geworden ist. Mit dem Auge dürfte dies nicht zu erkennen sein.

Das Galaxy S5 misst 14,2 mal 7,3 mal 0,8 Zentimeter und wiegt 145 Gramm. Damit fällt es sowohl größer als auch schwerer als der Vorgänger aus, was natürlich an Komponenten wie dem Bildschirm liegen dürfte. Ähnlich wie das Galaxy S4 Active ist das Galaxy S5 schon in der Standardvariante vor Wasser und Staub geschützt. Eine Zertifizierung nach IP67 bedeutet, dass es in einem Meter Wassertiefe 30 Minuten aushalten kann, ohne Schaden zu nehmen.

Das Gehäuse ist in vier Farben verfügbar: Weiß, Schwarz, Kupfer und Hellblau. Nicht jede wird allerdings in jedem Land angeboten werden.

Der Verkauf des Galaxy S5 beginnt am 11. April in mehr als 150 Ländern. Einen Preis hat Samsung noch nicht genannt. Das Galaxy S4 kostete zum Start in Deutschland ohne Vertrag 649 Euro. O2 hat zwar laut Blog den „Vorverkauf gestartet“, ermöglicht aber letztlich nur eine Newsletter-Registrierung, ohne Angabe eines Preises. Auch die Deutsche Telekom hat sich als Launchpartner vorgestellt.

Update 15 Uhr: Die Seiten von O2 und Telekom enthalten inzwischen Preise: O2 verlangt ohne Vertrag 661 Euro und schnürt natürlich vor allem diverse Pakete. Die Deutsche Telekom nennt gar nicht erst einen Preis ohne Vertrag; mit dem günstigsten Tarif Complete Comfort XS (regulär 19,95 Euro monatlich) fallen 349,95 Euro für die Hardware an. Vodafone hat ebenfalls nachgezogen und führt das Gerät für höchstens 379,89 Euro – nämlich mit Vertrag Smart S für 12,99 Euro monatlich. Saturn bietet das Galaxy S5 in den Farben Schwarz, Weiß und Gold für 699 Euro an. In Blau kostet es hingegen 799 jetzt auch 699 Euro. Die Modelle in Schwarz und Gold sollen ab dem 24.März verfügbar sein. In Blau und Weiß ist das Galaxy S5 hingegen erst ab 11. April erhältlich (Update: 26.2.2014).

Update 16:30 Uhr

Performanceanalyse: schnell, schneller, Galaxy S5

Beim näheren Blick auf die Ausstattung des Galaxy S5 fällt auf, dass Samsung ausschließlich auf High-End-Komponten setzt. Als erstes ist die Snapdragon-CPU 801 zu nennen, die im Vergleich zum Modell 600 im ursprünglich vorgestellten S4 gut 30 Prozent schneller taktet. Zudem bietet sie eine mit dem Adreno 330 deutlich leistungsfähiger Grafikeinheit. Diese taktet mit 578 MHz knapp 30 Prozent schneller als die Adreno 320 im Galaxy S4. Außerdem ist die Anzahl der Arithmetisch-logische Einheiten (ALU) um ein Drittel auf 32 gestiegen. Somit dürfte das S5 vor allem im 3D-Bereich neue Benchmarkrekorde aufstellen. Diese werden auch ermöglicht durch die höhere RAM-Performance der verbauten LPDDR3-1866-Bausteine, die eine höhere Bandbreite als die im S4 verwendeten LPDDR3-1600-Module bieten. Für eine schnellere Datenübertragung zum Computer sorgt dies USB-3.0-Schnittstelle – ein Novum bei Smartphones. Gegenüber dem Galaxy S4 LTE+, das seit Dezember erhältlich ist, sind die Unterschiede nicht so stark.

Die Qualcomm-CPU integriert überdies die Speicherschnittstelle eMMC 5.0, die eine maximale Leserate von 400 MByte/s. bietet. Noch gibt es allerdings keine Flashchips, die die zusätzliche Bandbreite voll ausnutzen. Immerhin produziert Samsung seit Mitte 2013 Flashbausteine, die eine Lesegeschwindigkeit von 250 MByte/s bieten. Beim Schreiben von Daten sind es 90 MByte/s. Die maximale Performance von Inputs/Outputs pro Sekunde (IOPS) liegt sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen bei 7000. In der Tabelle der Snapdragon-800-Prozessoren, die Anandtech.com veröffentlicht hat, kann man auch ablesen, dass zum Beispiel das von Sony für das Xperia Z2 verwendete Snapdragon-800-Modell nicht den neusten eMMC-Standard 5.0 bietet und auch CPU und GPU etwas niedriger takten; so wie beim Samsung Galaxy S4 LTE+.Auf dem Papier verwendet Samsung im Galaxy S5 die derzeit schnellsten Einzelkomponenten. Erste Benchmarks werden zeigen, ob damit auch in der Praxis ein nennenswerter Vorteil gegenüber dem Mitbewerb erzielt wird.

[mit Material von Jessica Dolcourt, News.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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