Rambus einigt sich auch mit Micron

Nach Samsung, Nvidia und SK Hynix hat auch Micron seinen Patentstreit mit Rambus durch ein Abkommen beigelegt. Für die Nutzung von Schutzrechten für DRAM-Speicher wird der Halbleiterhersteller über einen Zeitraum von sieben Jahren bis zu 280 Millionen Dollar an Rambus bezahlen. Die am Dienstag bekannt gegebene Einigung sieht vor, dass Micron jegliche Rambus-Patente zur Herstellung „bestimmter Produkte mit integrierten Schaltkreisen einschließlich Speicherprodukten“ nutzen kann.

Das Abkommen schließt Produkte von Micron und dem Apple-Zulieferer Elpida ein, den Micron in diesem Jahr für 2 Milliarden Dollar übernommen hatte. Elpidas Lösungen kommen unter anderem in Apples iPhone und iPad, aber auch in Googles neuem Nexus 7 zum Einsatz. Elpida entstand als Zusammenschluss der Speicherchip-Sparten von NEC, Hitachi und Mitsubishi.

Die Lizenzzahlungen sind gedeckelt bei 10 Millionen Dollar pro Quartal, 40 Millionen Dollar über zwölf Monate hinweg oder 280 Millionen Dollar über den zunächst vereinbarten Vertragszeitraum. Micron bekommt die Option, das Abkommen über weitere Zeiträume zu verlängern. „Im Rahmen dieser Vereinbarung haben die beiden Firmen sich zu allen offenen patent- und kartellrechtlichen Streitfragen geeinigt“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. „Weitere Bedingungen und Einzelheiten der Vereinbarung bleiben vertraulich.“

„Dieses Abkommen stellt einen Meilenstein dar, mit dem beide Firmen Jahre rechtlicher Auseinandersetzungen hinter sich lassen und Türen für die zukünftige Zusammenarbeit öffnen“, erklärte Ron Black, President und CEO von Rambus. Micron-Chef Mark Durcan hob hervor, dass sein Unternehmen jetzt in einer idealen Position sei, vom wachsenden Trend zu Speichersystemen und -lösungen zu profitieren.

Speicherentwickler Rambus konnte sich bereits bei einer Anzahl ähnlicher Dispute durchsetzen. Samsung ließ sich beispielsweise 2010 auf ein Abkommen ein, das mit einer Zahlung von 900 Millionen Dollar verbunden war. 2012 einigten sich Nvidia und Rambus in einem Patentstreit, ohne die finanziellen Bedingungen zu veröffentlichen. In diesem Jahr unterzeichneten Rambus und SK Hynix ein Patentabkommen und legten damit einen fast 13 Jahre andauernden Rechtsstreit um Speicherchiptechnologien bei.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Tag ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

1 Tag ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

1 Tag ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago