Samsung sucht Alternative zu Seltenen Erden

Samsung hat die ersten 27 Forschungsprojekte seiner auf zehn Jahre angesetzten Initiative Future Technology Cultivation vorgestellt. Darunter ist auch eines, das nach einem optoelektronischen Ersatz für Seltene Erden sucht.

Seltene Erden lautet der Oberbegriff für eine Gruppe von 17 Metallen, die in so gut wie allen elektronischen Produkten – vom Fernseher bis zum Smartphone – zum Einsatz kommen. Wichtigster Förderer dieser Rohstoffe ist derzeit China, das den Markt kontrolliert – bisweilen auch durch künstliche Verknappung.

Insgesamt beschäftigen sich sieben Samsung-Projekte mit neuen Materialien. Acht drehen sich um konkrete Techniken im ITK-Bereich, etwa neuromorphischen Prozessoren, die Hirnnerven nachgebaut sind, oder auch holografischen Hybrid-3D-Displays.

Die letzten zwölf Projekte fallen Samsung zufolge unter Grundlagenforschung. Von ihnen könne die Gesellschaft insgesamt profitieren – und nicht nur das Unternehmen Samsung. Bis 20. Dezember nimmt es derzeit Bewerbungen für die nächsten Projekte entgegen. Im Januar soll der Auswahlprozess beginnen. Insgesamt sind hunderte solche Forschungsinitiativen vorgesehen.

Knapp über eine Milliarde Euro wird Samsung umgerechnet in den nächsten zahn Jahren in das Future Technology Cultivation Project stecken. Die koreanische Zeitung Joongang Daily berichtet, das Programm sei auch Bestandteil einer landesweiten Initiative, um neue Wachstumsbereiche für die koreanische Wirtschaft der Zukunft zu identifizieren.

Anfang November hatte Samsung Investoren und Analysten versichert, es strebe künftig grundsätzlich mehr Übernahmen und mehr Forschung an. Das Unternehmen sitzt auf Barreserven von rund 50 Milliarden US-Dollar – etwa 20 Prozent seines Börsenwerts.

[mit Material von Ryan Huang, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

13 Stunden ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

14 Stunden ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

22 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

3 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

3 Tagen ago