Twitter kauft mobiles Anzeigennetzwerk für 350 Millionen Dollar

Twitter hat eine Übernahme des mobilen Anzeigennetzwerks MoPub angekündigt. Der Kaufpreis beträgt einem Bericht von TechCrunch zufolge 350 Millionen Dollar. Die Summe zahlt Twitter demnach in Aktien – und nicht in bar.

Das 2010 gegründete MoPub verwaltet und optimiert Anzeigen für mobile Anwendungen. Zudem bietet es eine Echtzeit-Anzeigenbörse an. Das Start-up, das bisher mehr als 18 Millionen Dollar Anschubfinanzierung erhalten hat, liefert nach eigenen Angaben täglich mehr als eine Milliarde Anzeigen an Nutzer von iOS- und Android-Apps aus.

„Wir glauben, dass es sehr gute Möglichkeiten gibt, viele Arten nativer Werbung durch die MoPub-Börse auf das mobile Ökosystem auszuweiten“, schreibt Twitter-Vizepräsident Kevin Weil in einem Blogeintrag. „Wir wollen MoPubs Technologie auch benutzen, um Gebote in Echtzeit in Twitters Werbeplattform einzubauen, damit Werbetreibende ihre Käufe einfacher automatisieren und skalieren können.“

Twitter wird nach eigenen Angaben MoPubs Geschäfte unverändert weiterführen. „Twitter wird in Kernbereiche investieren, und wir entwickeln weiter Werkzeuge und Technologien, die Sie zur Verbesserung Ihres mobilen Anzeigengeschäfts benötigen“, heißt es in MoPubs Blog.

Der Kauf von MoPub ist eine der größeren Akquisitionen in Twitters Geschichte. Er unterstreicht das Interesse des Unternehmens am Markt für mobile Anzeigen, der von Google und Facebook dominiert wird. Einer kürzlich veröffentlichten Studie von eMarketer zufolge werden in diesem Jahr 1,85 Prozent der weltweiten Umsätze mit mobilen Anzeigen auf Twitter entfallen. Google und Facebook sagen die Marktforscher Anteile von 53,17 beziehungsweise 15,8 Prozent voraus.

Dass Nutzer immer häufiger von mobilen Geräten aus auf Soziale Netzwerke zugreifen, ist Twitter zufolge aktuell einer der wichtigsten Trends in der Werbewelt. Mit der Übernahme von MoPub könne man diesen Trend zum Wohl von Verbrauchern, Werbetreibenden und Agenturen vorantreiben.

[mit Material von Jennifer Van Grove, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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