Google hat die Website sowie die Apps des von ihm 2011 übernommenen Empfehlungsdiensts Zagat aktualisiert. Eine tiefere Integration in Standard-Google-Dienste wie Suche und Maps lässt dagegen weiter auf sich warten. In Deutschland ist das Angebot derzeit ohnehin nicht verfügbar, dafür aber in der Schweiz.

Zagat basiert zwar auf Crowdsourcing, wie man heute sagt, ist aber schon 34 Jahre alt. Der Hotel- und Restaurantführer ging aus Umfragen der Gründer Tim und Nina Zagat hervor, die zunächst einmal Freunde beantworten mussten, bis sich eine Community entwickelt hatte, die Noten und Tipps lieferte. Das Internet erwies sich erst sehr viel später als hilfreiche Vereinfachung des Bewertungsvorgangs.

Google hat Zagat 2011 unter der Ägide der damaligen Vizepräsidentin (und heutigen Yahoo-Chefin) Marissa Mayer für einen unbekannten Betrag übernommen, der unter 66 Millionen Dollar betragen haben soll. Mayer sagte damals, Zagat werde einer der Eckpfeiler von Googles lokalen Angeboten und unter anderem mit seiner Suche sowie Google Maps verbunden werden. Diese hoch gesteckten Erwartungen hat Zagat bisher nicht erfüllt.

Zagat ist aktuell als Website sowie als App für Android und iOS verfügbar. Als großen Vorteil betont der für das Angebot zuständige Manager Gannon Hall die redaktionelle Aufbereitung der nutzergenerierten Inhalte, die diese besonders vertrauenswürdig mache. So gebe es dort gut gepflegte Empfehlungslisten wie „Zehn versteckte Gartenrestaurants in der Umgebung von Washington D.C.“. Nach dem Relaunch ist erstmals keine Registrierung mehr erforderlich, um solche Tipps anzusehen.

Aktuell deckt Zagat neun Städte ab. In den nächsten Monaten soll die Zahl auf mindestens 50 Städte – und nicht nur in den USA – steigen.

In der Google-Suche erscheinen Zagat-Empfehlungen nicht hervorgehoben, sondern nur gleichwertig mit denen von Konkurrenten wie Yelp oder Foursquare in der Trefferliste. Auch eine Maps-Suche nach Restaurants in US-Städten weist nur auf Standard-Google-Bewertungen hin, nicht aber auf Zagat-Empfehlungen. Anders sieht es Hall zufolge zumindest in der Maps-App für Android aus.

[mit Material von Rachel King, ZDNet.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

2 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

2 Tagen ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

3 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

3 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

3 Tagen ago