Maps-Nachbesserung: Apple übernimmt Navigations-Dienstleister

Apple hat mit HopStop und Locationary zwei weitere Firmen übernommen, mit deren Produkten es offenbar Apple Maps für iOS verbessern will. HopStop ist auf die Routenplanung mit öffentlichen Verkehrsmitteln spezialisiert, die es unter anderem auch für Berlin/Brandenburg und Ulm anbietet. Seine mobilen Apps für iOS und Android informieren auch über nahe Haltestellen, machen in Echtzeit auf Fahrplanänderungen aufmerksam und schätzen Reisezeit sowie Kosten für eine Taxifahrt.

Routen im öffentlichen Personennahverkehr stellen eine der in Apples Kartendienst noch vorhandenen Schwächen dar. Wer nach Verkehrsverbindungen mit Bahn, Bus oder U-Bahn sucht, wird derzeit noch an Navigationsanwendungen von Drittanbietern verwiesen, sofern sie installiert sind.

Das ebenfalls aufgekaufte Locationary ist ein kleines kanadisches Start-up in Toronto. Die Plattform des Big-Data-Unternehmens sammelt Geschäftseinträge, hält sie aktuell und gibt sie übersichtlich aus. Apple könnte sie nutzen, um mit seinem Kartendienst über nahe Ladengeschäfte und Dienstleister zu informieren.

Apple bestätigte inzwischen die beiden Übernahmen, gab aber keine Auskunft über seine weiteren Absichten. „Apple kauft von Zeit zu Zeit kleinere Technologiefirmen, aber wir erörtern üblicherweise nicht unsere Absichten und Pläne“, erklärte eine Sprecherin gegenüber News.com.

Offen ist, was nach der Übernahme aus der Android-Version von HopStop wird. Vergangene Erfahrungen lassen ihre Einstellung durch Apple als wahrscheinlich annehmen. Nach der letztjährigen Übernahme von Chomp, das Empfehlungs- und Suchfunktionen für App Stores bot, blendete Apple zuerst die Android-Ergebnisse aus und schloss anschließend das ganze Unternehmen.

Apple hat noch immer dringenden Aufholbedarf mit seiner eigenen Kartenanwendung, die es im September 2012 mit iOS 6 einführte. Seine massiven Mängel – unter anderem falsche Angaben, fehlende Orte und extrem veraltete Satellitenbilder – brachten die Nutzer auf. Die Probleme zwangen Apple-CEO Tim Cook zu einer öffentlichen Entschuldigung, und in diesem Zusammenhang musste auch iOS-Chef Scott Forstall gehen. In diesem Jahr versprach der Apple-Chef eine weitere Optimierung von Apple Maps. Die Kartensoftware soll außerdem in das Desktop-Betriebssystem OS X 10.9 Mavericks integriert werden, das im Herbst freigegeben wird.

[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

16 Stunden ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

17 Stunden ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

1 Tag ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

2 Tagen ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

2 Tagen ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

2 Tagen ago