IBM hat sich über eine Auftragsvergabe des US-Geheimdienstes CIA an Amazon Web Services beschwert und gleichzeitig ein eigenes Angebot eingereicht, das es berücksichtigt wissen möchte. Das berichtet FCW, das schon im März zuerst über den zwischen CIA und AWS geschlossenen Vertrag geschrieben hatte. Er soll sich auf ein Cloud-Projekt beziehen und ein Auftragsvolumen von 600 Millionen Dollar bei einer Laufzeit von 10 Jahren beinhalten.
Nicht bekannt ist bislang, wofür die CIA den Cloud-Dienst nutzen will. Weder Amazon noch der Geheimdienst wollten dazu Stellung nehmen oder auch nur den Vertrag einräumen, der jetzt durch den IBM-Protest bestätigt wurde. „Die CIA offenbart grundsätzlich keine Einzelheiten über ihre Verträge, die Auftragnehmer, den Auftragswert oder den Umfang der Tätigkeit“, ließ ein Sprecher lediglich wissen.
Die CIA hatte zuvor bereits einige kleinere Private Clouds eingerichtet, die aber nur sehr speziellen Aufgaben dienten. Ihre Cloud-Strategie ist offenbar zumindest teilweise in der Absicht begründet, Big Data für nachrichtendienstliche Analysen einzusetzen. Amazon Web Services soll dem Dienst angeblich helfen, eine Private-Cloud-Infrastruktur aufzubauen, um neue Technologien kostengünstig nutzen zu können.
Amazon bietet seit 2011 mit AWS GovCloud ein Cloud-Produkt für US-Regierungsbehörden an. Es erfüllt spezielle regulatorische Anforderungen und ermöglicht es amerikanischen Regierungsbehörden, vertrauliche Arbeitsprozesse in die Cloud zu verlagern. Wenn selbst ein Geheimdienst diesem Angebot vertraut, könnte das wegbereitend für den umfangreichen Cloud-Einsatz weiterer Behörden sein – und ein Grund mehr für IBM, an solchen Aufträgen partizipieren zu wollen.
Ein Justiziar des Obersten Rechnungshofes der USA hat den förmlichen Protest von IBM inzwischen bestätigt. Eine Entscheidung über die Eingabe soll bis zum 6. Juni fallen. Wenn die Behörde IBM Recht gibt, muss der CIA ein neues Verfahren für die Auftragsvergabe einleiten.
[mit Material von Zack Whittaker, News.com]
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