IBM hat angekündigt, am 11. Juni die Vermarktung von IBM Lotus 123, IBM Lotus SmartSuite sowie Lotus Organizer einzustellen. Nach dem 30. September 2014 wird es außerdem keinen Support mehr für diese Software geben. Mit dem Statement „Es werden keine Service-Verlängerungen angeboten“ macht das Unternehmen deutlich, dass es einen endgültigen Schlussstrich zieht. „Es wird keine Ersatzprogramme geben.“
Mit Lotus 123 schließt IBM eine „Killerapplikation“ der beginnenden PC-Ära, wie es zuvor VisiCalc für den Apple II gewesen war. Die Tabellenkalkulationssoftware wurde im Januar 1983 als Lotus 1-2-3 eingeführt und mit dem Slogan „rechnet schneller, als Sie 1-2-3 sagen können“ beworben. Sie spielte zweifellos eine wesentliche Rolle für den beginnenden Höhenflug des IBM-PCs und der zu ihm kompatiblen MS-DOS-Rechner.
1-2-3 wurde schnell zum Marktführer unter den Tabellenkalkulationen, erfuhr aber heftige Konkurrenz durch Programme wie Excel und Quattro Pro. Anfang der 1990er Jahre fiel es auf den dritten Platz zurück. Nachdem Microsoft mit Excel den unumstrittenen ersten Platz besetzen konnte, kam die Firma Lotus Development 1995 durch eine feindliche Übernahme in die Hände von IBM. Lotus 1-2-3 aber sollte nie wieder zu seiner einstigen Bedeutung zurückfinden.
Ende 2012 kündigte IBM den Abschied von der Marke Lotus an. Insgesamt wurde die Lotus-Tabellenkalkulation 30 Jahre vermarktet und auch im Paket mit der Lotus SmartSuite verkauft, die IBM jetzt ebenfalls einstellt. Was von Lotus bleibt, sind das weiterhin angebotene Workgroup-Programm Notes und seine Serverkomponente Domino.
[mit Material von Steven J. Vaughan-Nichols, ZDNet.com]
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