Megadeal in China: Alibaba steigt mit 18 Prozent bei Sina Weibo ein

Der chinesische E-Commerce-Gigant Alibaba Group ist für fast eine halbe Milliarde Euro beim größten Mikroblogging-Dienst des Landes eingestiegen, nämlich Sina Weibo. Die Beteiligung beläuft sich genauer auf 450 Millionen Euro. Der Vertrag sieht auch eine zunächst drei Jahre währende Kooperation vor.

Diese Zusammenarbeit betrifft durchaus Kernbereiche: Beide Firmen wollen ihre Nutzerkonten verbinden und bei Online-Bezahlmöglichkeiten kooperieren. Auch im Marketing sowie bei der Suche nach neuen Geschäftsmodellen für Social Commerce legen sie Ressourcen zusammen. Das soll über die nächsten 36 Monate für etwa 290 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz sorgen.

Bei den von Alibaba erworbenen Unternehmensanteilen von Sina Weibo handelt es sich um eine Mischung aus gewöhnlichen und Vorzugsaktien. Der Vertrag schließt eine Option ein, diesen Anteil „zu einem gemeinsam vereinbarten Kurs“ auf 30 Prozent auszubauen.

Die beiden Firmen haben nach eigenen Angaben „hunderte Millionen User“, auf deren Daten sie jetzt gemeinsam zugreifen werden. Charles Chao, Chairman und CEO von Sina, kommentierte, E-Commerce werde in der Zukunft der offenen Social-Networking-Plattform von Sina Weibo eine zentrale Rolle spielen. Deshalb sei der E-Commerce-Spezialist ein natürlicher Partner für seine Firma. „Gemeinsam können wir nicht nur bestehenden Händlern ein einmaliges Angebot machen, sondern auch Privatpersonen und Firmen, die Produkte auf unserer sozialen Plattform anbieten möchten, um von der Trafficverschiebung hin zu Social und Mobile zu profitieren.“

Gerüchte über einen Einstieg von Alibaba im Bereich 15 bis 20 Prozent bei Sina hatte es schon im November 2012 gegeben. Noch im Februar kommentierte Sina ausdrücklich, dies sei falsch, man unterhalte eine ganz normale Geschäftsbeziehung.

Die letzten konkreten Nutzerzahlen hatte Sina im November anlässlich von Quartalszahlen genannt. Anlässlich der olympischen Spiele in London habe die Zahl der Registrierten inzwischen die 400 Millionen überschritten, hieß es.

[mit Material von Ellyne Phneah, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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