Microsoft erhebt interne Gebühren für CO2-Emissionen

Microsoft hat einen Zwischenbericht zu seiner Ökobilanz in Form eines Interviews vorgelegt. Das Gespräch mit TJ DiCaprio, bei Microsoft Senior Director für Nachhaltigkeit, bezieht sich auf das im letzten Jahr gegebene Versprechen, CO2-neutral zu werden.

TJ DiCaprio (Bild: Microsoft)

DiCaprio erklärt darin einem Kollegen von der Marketingabteilung, die den Unternehmensblog betreibt, jede Business Group des Unternehmen müsse nun eine CO2-Gebühr in ihren langfristigen Kalkulationen und Geschäftsszenarien aufführen. Somit müsse vor einer Investition in einen Clouddienst auch dessen Energieverbrauch berücksichtigt werden.

Die Regelung sehe vor, dass der CO2-Preis mit der Zeit wachse, um Investitionsziele zu erreichen, sagt Microsofts Nachhaltigkeitsmanagerin. „Wir erwarten, dass auch CO2-Ausgleichsprojekte mit der Zeit teurer werden. Im ersten Jahr hat sich diese CO2-Gebühr als effizient erwiesen, um die richtigen Diskussionen zu starten und auch CO2-Einsparprojekte im Unternehmen anzustoßen.“

Die für anfallendes CO2 intern erhobenen Gebühren steckt Microsoft wiederum in Projekte rund um höhere Effizienz und erneuerbare Energien sowie in Ausgleichsmaßnahmen. Die erste Zahlung erfolgte im Oktober 2012. Sie wurde für Wind-, Wasserkraft- und Biomasse-Projekte verwendet.

Zusätzlich hat Microsoft laut DiCaprio Fördermittel eingeführt, die etwa für die Installation intelligenter Strommessgeräte, günstigere Beleuchtung, Energiemanagement-Programme und Reisereduktionen zur Verfügung stehen. Sie waren nicht Teil des ursprünglichen Plans, sondern wurden auf Anregung von Mitarbeitern im Lauf der letzten sechs Monate nachträglich eingeführt.

„Durch Brainstorming-Sessions mit Mitarbeitern und indem wir uns Feedback anhörten, haben wir herausgefunden, dass Investitionen in direkte Sparmaßnahmen weit effizienter sind als einfach nur ein Strafgebührenmodell“, sagt DiCaprio. Zahlen nennt das „Interview“ allerdings nicht – beispielsweise weder die Höhe der Ersparnisse noch die der erhobenen Gebühren.

[mit Material von Heather Clancy, ZDNet.com]

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Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

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