Spanisches Start-up kündigt Entwickler-Smartphones mit Firefox OS an

Ein spanisches Start-up namens GeeksPhone hat zwei Entwickler-Smartphones mit Mozillas Firefox OS angekündigt. Das preiswertere Modell nennt es Keon, die High-End-Variante dagegen Peak. Sie sollen bei der Programmierung und vor allem beim Test von Anwendungen für das noch nicht ganz fertig gestellte Betriebssystem helfen.

Smartphone-Modelle Keon und Peak mit Firefox OS (Bild: GeeksPhone)

Das Keon kommt mit dem 1 GHz schnellen Qualcomm-Chip Snapdragon S1, einem 3,5-Zoll-Bildschirm, einem Akku mit 1580 Milliampèrestunden Kapazität und einer 3-Megapixel-Kamera. Fürs Modell Peak sieht der Hersteller einen Qualcomm Snapdragon S4 mit 1,2 GHz, einen 4,3-Zoll-Screen und eine 8-Megapixel-Kamera vor. Die größere Akkukapazität von 1800 mAh muss unter diesen Umständen aber nicht gleichbedeutend mit längerer Laufzeit sein.

Beide Geräte kommen mit 4 GByte ROM, 512 MByte RAM, einem MicroSD-Slot, WLAN nach IEEE 802.11n, Beschleunigungs-, Helligkeits- und Näherungssensor, GPS sowie einem Blitz für die Kamera. Bisher hat GeeksPhone weder Preis noch Verfügbarkeit genannt. Mozilla bestätigt sie jedoch in einem Blogeintrag und erwähnt Telefónica als Mobilfunkpartner.

Firefox OS verwendet für Apps die Browser-Engine Gecko, die auch dem Firefox-Browser zugrunde liegt. Anwendungen dafür werden mit den Webstandards HTML, CSS und JavaScript geschrieben. Das eigentliche Betriebssystem baut dagegen auf Android und Linux allgemein auf.

Ihrem LinkedIn-Profil zufolge sitzt die Firma GeeksPhone in Madrid und hat nicht mehr als 10 Mitarbeiter. Sie war 2009 gestartet und zunächst mit einem Android-Smartphone auf den Markt gekommen.

Die beiden Smartphones sind nicht der einzige Weg, Firefox OS heute schon zu nutzen. Das OS lässt sich auf Android-Smartphones statt Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) installieren. Primär unterstützt Mozilla diverse Samsung-Geräte. Auf dem Samsung Galaxy S II (Straßenpreis derzeit um 350 Euro) ist sogar ein Dual-Boot-Betrieb mit Android und Firefox OS parallel möglich.

Mozillas CTO Brendan Eich hat sich kürzlich in einem Interview zur Perspektive von Firefox OS und des Firefox-Ökosystems allgemein geäußert: „Unsere Strategie muss sich weiterentwickeln in Richtung der Services, die aktuell auf Walled-Garden-Konzepten basieren, etwa Identität“ sagte er. Walled Garden steht für ein Geschäftsmodell, bei dem der Hersteller durch den Exklusivvertrieb von Inhalten die vollständige Kontrolle behält. Ein Beispiel dafür ist etwa Apples iOS-Ökosystem mit Endgeräten, Betriebssystem und App Store. Zu solchen Angeboten will Mozilla offene Alternativen anbieten.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Windows? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Florian Kalenda

Seit dem Palm Vx mit Klapp-Tastatur war Florian mit keinem elektronischen Gerät mehr vollkommen zufrieden. Er nutzt derzeit privat Android, Blackberry, iOS, Ubuntu und Windows 7. Die Themen Internetpolitik und China interessieren ihn besonders.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Stunden ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Stunden ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Stunden ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

17 Stunden ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

19 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

20 Stunden ago