CES: Intel zeigt 22-Nanometer-Atom-Chips für Smartphones und Tablets

Intel hat auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas die Pläne für seine nächste Atom-Generation vorgestellt. Dazu gehört ein neuer System-on-a-Chip-Prozessor namens „Bay Trail“ mit vier Kernen und einer Strukturbreite von 22 Nanometern. Unter dem Codenamen „Lexington“ arbeitet Intel an Atom-Chips für günstige Smartphones, die vor allem in aufstrebenden Märkten wie Afrika, China, Lateinamerika und Südostasien verkauft werden sollen.

Bay Trail bietet laut Intel nicht nur eine höhere Rechenleistung als seine Vorgänger, sondern ermöglicht auch längere Akkulaufzeiten. Geräte mit dem neuen Prozessor werden allerdings erst zum Weihnachtsgeschäft 2013 in den Handel kommen. Bis dahin bleibt voraussichtlich auch offen, ob Intels Bay Trail mit anderen Prozessoren wie Nvidias Tegra 4 konkurrieren kann.

Der Lexington-Atom für Smartphones ist nach Unternehmensangaben bis zu 1,2 GHz schnell. Der Chip, der die Modellbezeichnung Z2420 w/XMM 6268 trägt, unterstützt Hyperthreading sowie die Wiedergabe und das Aufzeichnen von HD-Videos (1080p) mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde. Ihm steht ein Grafikern vom Typ SGX540 zur Seite. Das auf der CES vorgestellte Smartphone mit Lexington besitzt zudem einen MicroSD-Kartenslot und ein UKW-Radio. Es kann Bildschirminhalte per Intel Wireless Display auf anderen Geräten, die die Technik unterstützen, anzeigen.

Intel bietet schon jetzt Atom-Prozessoren für Smartphones an. Entsprechende Produkte gibt es von Lenovo, ZTE, Motorola, Megafon, Lava und Orange. Bisher werden sie aber nur in 25 Ländern weltweit angeboten. Mit Lexington will Intel jedoch eine höhere Verbreitung erzielen.

Darüber hinaus demonstrierte Intel eine neue Variante der dritten Generation seiner Ivy-Bridge-CPUs. Sie ist laut Kirk Skaugen, General Manager der PC Client Group, besonders energieeffizient und benötigt nur 7 Watt. Der Prozessor soll schon in Kürze in besonders dünnen Tablets von Acer und Lenovo zum Einsatz kommen. Ursprünglich sollten erst die kommenden Haswell-Prozessoren derartig niedrige Verbrauchswerte erreichen.

Chipdesigns, die längere Akkulaufzeiten ermöglichen, sind für Intel immer wichtiger. Rivalen wie Nvidia, Qualcomm und Apple liefern schließlich schnelle Prozessoren ab, die auf der energieeffizienten ARM-Architektur basieren. Dazu gehört Nvidias gestern präsentierter Quad-Core-Chip Tegra 4.

Intel hat auf der CES in Las Vegas den für Smartphones entwickelten Atom-Prozessor „Lexington“ vorgestellt (Bild: News.com).

[mit Material von Scott Stein, News.com, und Brooke Crothers, News.com]

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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