Michael Dell ist nicht beunruhigt über „Nach-PC-Ära“

Auf der VMworld 2012 hat sich Dell-Chef Michael Dell unbeeindruckt über die von Apple ausgerufene „Nach-PC-Ära“ geäußert. Er verwies auf die im letzten Jahr verkauften 380 Millionen PCs und sagte: „Die ‚Nach-PC-Ära‘ ist für die PCs bisher ziemlich gut gelaufen.“ Er erwähnte dabei allerdings nicht das inzwischen deutlich verlangsamte Wachstum des PC-Markts.

Michael Dell (Bild: Dell)

Wie Citeworld berichtet, fiel die Äußerung während eines von Wired-Chefredakteur Chris Anderson moderierten Podiumsgesprächs, an dem mehrere CEOs teilnahmen. Sie thematisierten den Aufschwung von Tablets und Smartphones als potenziellem PC-Ersatz allerdings erst gegen Schluss, als eine Publikumsumfrage „Nach-PC“-Geräte zum wichtigsten IT-Trend dieses Jahres bestimmte.

„Ich fordere jeden heraus, eine PowerPoint-Präsentation auf einem Mobiltelefon zu bearbeiten“, war die Reaktion des scheidenden VMware-CEO Paul Maritz, der im Tausch mit Pat Gelsinger ab 1. September die Leitung von EMC übernimmt. „Das iPad ist wirklich cool“, kommentierte Anderson unbeeindruckt.

Dell führte das Gespräch zur Virtualisierung zurück – schließlich war es die Hausmesse von VMware. Er argumentierte, Desktop-Virtualisierung sei eine Schlüsseltechnologie, um Mitarbeiter mit jedem Gerät auf Unternehmensdaten zugreifen zu lassen. Dell erlebe mit Desktop-Virtualisierung das gleiche Wachstum wie in früheren Jahren durch Server- und Netzwerk-Virtualisierung.

„Denken Sie an all diese mobilen Geräte und fragen Sie sich, wie Sie bei diesen mobilen Geräten für Sicherheit sorgen wollen“, forderte er die Zuhörer auf. „Es wird vermutlich mit der Virtualisierung des Firmenclients zu tun haben, um ihn auf allen genutzten Geräten verfügbar zu machen.“

Das Ende der PC-Ära hatte VMware-Chef Maritz schon in einer Rede der VMworld 2011 thematisiert. Es sei wichtig für Kunden und Partner von VMware, diese Entwicklung zu erkennen. Sie müssten Technologien schaffen für eine Welt, deren Bewohner von einer großen Vielfalt von Geräten aus auf das Web und Anwendungen zugreifen: „In drei Jahren werden über 80 Prozent der mit dem Internet verbundenen Geräte keine Windows-basierten PCs sein.“

Vor Kurzem erst senkten die Marktforscher von IDC ihre Prognose für den weltweiten PC-Markt. Sie rechnen nur noch mit einem Wachstum von 0,9 Prozent im laufenden Jahr. Es wäre das zweite Jahr in Folge mit einem Plus von weniger als 2 Prozent – und auch Windows 8 könne dem schwächelnden PC-Markt keinen kurzfristigen Auftrieb geben.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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