Lenovo-CEO: „Wir liefern bessere Hardware als Microsoft“

Lenovo-CEO Yang Yuanqing hat sich im Rahmen einer Telefonkonferenz zu den jüngsten Quartalszahlen seines Unternehmens auch zu Microsofts Surface-Strategie geäußert. „Obwohl es uns nicht gefällt, dass Microsoft eigene Hardware anbietet, ist es für uns nur ein weiterer Wettbewerber“, antwortete er auf die Frage eines Analysten.

„Sie sind nur einer unserer vielen Konkurrenten. Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass wir bessere Hardware als unsere Mitbewerber liefern, inklusive Microsoft“, führte Yuanqing aus. „Sie sind stark bei Software, aber wir glauben nicht, dass sie auch die weltbeste Hardware anbieten können. Lenovo kann das.“

Das ThinkPad Tablet 2 kommt mit Intel-Atom-CPU und Windows 8 Pro (Bild: Lenovo).

Seine Kritik versuchte der Lenovo-CEO durch die obligatorischen Aussagen zur Partnerschaft mit Microsoft abzumildern: „Um ehrlich zu sein, sind wir nicht sehr besorgt hinsichtlich Surface. Microsoft ist weiterhin unser strategischer Partner. Wir sehen den Start von Windows 8 sehr optimistisch und werden ihn nutzen, um unsere neuen Produkte herauszubringen.“ Dazu zählt das kürzlich angekündigte ThinkPad Tablet 2 mit Atom-CPU und Windows 8 Pro.

Anfang der Woche hatte Microsoft bestätigt, dass Lenovo neben Dell und Samsung auf ARM-Prozessoren basierende Windows-RT-Geräte wie Tablets und Laptops auf den Markt bringen wird. Sie sollen sich unter anderem durch lange Akkulaufzeiten und Unterstützung für die Nahfunktechnik Near Field Communication (NFC) auszeichnen.

Sein eigenes Tablet Surface will Microsoft zum Start von Windows 8 am 26. Oktober in einer RT-Version mit ARM-CPU und Anfang Januar dann einer Intel-basierten Pro-Variante in den Handel bringen. Über den Preis wird derzeit noch spekuliert.

Acer-CEO JT Wang hatte nach heftiger Kritik an Microsoft kürzlich erklärt, der Softwarekonzern sei inzwischen bemüht, die möglichen Auswirkungen von Surface auf seine Hardware-Partner zu minimieren. Dazu könnte beispielsweise ein deutlicher Preisabstand zwischen dem Microsoft-Tablet und anderen Angeboten beitragen. Wang geht davon aus, dass die negativen Folgen bei einem Preis zwischen 499 und 599 Dollar deutlich geringer ausfallen würden als bei einem Preis von 199 Dollar.

Eine Woche zuvor hatte der Acer-Chef Microsoft öffentlich angeraten, nochmals über das Surface-Tablet nachzudenken. Gegenüber der Financial Times warnte er vor großen negativen Auswirkungen auf das PC-Ökosystem und deutete sogar an, die Hersteller könnten sich nach Alternativen zu Windows umsehen.

[mit Material von Brooke Crothers, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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