FTC stellt Datenschutzermittlungen gegen Facebook offiziell ein

Die Federal Trade Commission (FTC) hat ihre Ermittlungen zu Facebooks Datenschutzrichtlinien offiziell abgeschlossen. Im Rahmen einer Vereinbarung mit der US-Behörde muss das Social Network ab sofort verschiedene Auflagen erfüllen. Dazu gehört, dass Nutzer künftig informiert werden müssen, sobald ihre Daten mit anderen geteilt werden.

Facebook hat sich auch verpflichtet, die Zustimmung seiner Mitglieder einzuholen, bevor es Informationen weitergibt, die in den Privatsphäreeinstellungen nicht ausdrücklich freigegeben wurden. Darüber hinaus wird die FTC künftig zweimal im Jahr Kontrollen bei Facebook durchführen.

Den Vergleich (PDF) mit Facebook hatte die FTC schon im November vorgestellt und danach öffentlich zur Diskussion gestellt. Seit vergangenem Freitag muss sich das Soziale Netzwerk nun an die Auflagen halten. Andernfalls droht ein Strafgeld von 16.000 Dollar pro Verstoß.

Die Ermittlungen wurden 2009 durch Beschwerden mehrerer Datenschutzorganisationen ausgelöst. Sie warfen Facebook vor, persönliche Daten von Nutzern zu veröffentlichen, die diese zuvor als privat eingestuft hatten. Dem Untersuchungsbericht der FTC zufolge hatten Anwendungen von Drittanbietern zudem Zugang zu fast allen Nutzerdaten. Das Unternehmen habe Mitgliedern aber glauben gemacht, sie könnten die Freigabe von Informationen auf ihre Freunde beschränken.

In einer Pressemitteilung (PDF) machte die FTC deutlich, sie werde Maßnahmen einleiten, falls sich Facebook nicht an die Abmachungen halte. „Wir werden die Einhaltung der Auflagen genau überwachen und bei Verstößen nicht zögern, zivilrechtliche Strafen zu verhängen“, so die Behörde.

Ende vergangener Woche hatte Google zugestimmt, wegen der Umgehung des Tracking-Schutzes von Apples Browser Safari ein Bußgeld von 22,5 Millionen Dollar an die FTC zu zahlen. Es ist die höchste Strafe, die die Behörde bisher wegen Verstößen gegen ihre Anweisungen verhängt hat.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

Tipp: Wie gut kennen Sie Soziale Netzwerke? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf silicon.de.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

3 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago