Nach Surface-Ankündigung: LG stellt Tablet-Entwicklung ein

LG wird seine Tablet-Entwicklung vorerst auf Eis legen und sich künftig auf Smartphones konzentrieren. Das sagte ein Sprecher des koreanischen Elektronikkonzerns gegenüber Bloomberg. Dass die Entscheidung direkt mit Microsofts Ankündigung seiner ersten eigenen Tablets namens Surface zusammenhängt, verneinte er jedoch.


LG wird vorerst keine Tablets mehr entwickeln (Bild: LG).

Er sehe nicht, dass „Surface mit irgendetwas konkurriert, auf das wir uns momentan konzentrieren“, antortete LG-Sprecher Ken Hong auf die Frage, was sein Unternehmen von Microsofts Einstieg in den Tablet-Markt halte. Indem der Softwarekonzern eigene Geräte auf den Markt bringt, tritt er nicht nur in direkte Konkurrenz zu Apple und Googles Android-Partnern, sondern auch zu OEM-Herstellern, mit denen er seit Jahren zusammenarbeitet.

LG hatte im Januar mit dem Optimus Pad LTE sein bisher letztes Tablet angekündigt. Das Android-Gerät mit 8,9-Zoll-Display ist das erste Modell der Koreaner, das den 4G-Standard Long Term Evolution unterstützt. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona wurde einen Monat später bereits klar, dass LG sich wieder auf Smartphones konzentriert. Dort stellte es einige High-End-Modelle wie das Optimus 4X HD und Optimus 3D Max vor. Ramchan Woo, Chef von LGs Smartphone-Sparte, erklärte damals: „Wir haben unseren Fokus verloren. Wir kehren zu den Grundlagen zurück.“

Offenbar stören sich die Koreaner also nicht an Microsofts Einstieg ins Tablet-Geschäft, weil sie sich ohnehin aus diesem Segment zurückziehen wollen. Der Grund für den Rückzug dürfte allerdings im starken Konkurrenzkampf liegen, der sich durch Microsofts Teilnahme nun nochmals verschärft.

Doch auch die Hardware-Partner des Softwarekonzerns reagieren bisher betont gelassen. Dell teilte auf Anfrage mit, „man gehe davon aus, eine ganze Reihe Windows-8-Tablets zu liefern“. Und Acer-Gründer Stan Shih erwartet sogar, dass sich Microsoft bald wieder aus dem Tablet-Markt zurückziehen wird. Mit seinen Surface-Modellen wolle es lediglich Gerätehersteller animieren, Windows-8-Tablets auf den Markt zu bringen – ähnlich wie es Google mit seinen Nexus-Geräten bei Android mache. „Sobald sie ihren Zweck erfüllt haben, wird Microsoft keine weiteren Modelle mehr anbieten“, sagte Shih.

Das Surface wird in zwei Varianten auf den Markt kommen. Den Anfang macht im Herbst das Modell Surface RT mit ARM-Prozessor und Windows RT. 90 Tage später soll das Surface Pro folgen, das auf Intels aktueller Prozessorgeneration Ivy Bridge basiert und mit Windows 8 Pro ausgestattet ist.

[mit Material von Don Reisinger, News.com]

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ZDNet.de Redaktion

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