Bericht: Google droht Millionenstrafe wegen Safari-Tracking

Die US-Handelsaufsicht FTC und Google verhandeln angeblich über die Höhe einer Strafzahlung wegen der Umgehung von Safaris Tracking-Schutz. Wie Bloomberg unter Berufung auf „eine mit der Angelegenheit vertraute Person“ berichtet, könnte die Strafe mehr als 10 Millionen Dollar betragen. Es wäre außerdem die erste von der FTC verhängte Geldbuße wegen einer Datenschutzverletzung im Internet.

Die Behörde will demnach den Vorwurf erheben, dass Google mit dem Safari-Tracking die Verbraucher getäuscht und damit gegen frühere Absprachen mit der FTC verstoßen hat. Nach Datenschutzproblemen beim inzwischen eingestellten Google Buzz war im letzten Jahr ein Vergleich geschlossen worden, bei dem Google weitreichende Zusicherungen abgeben musste. Die auf 20 Jahre angelegte Vereinbarung untersagt Google ausdrücklich, seinen Umgang mit Nutzerinformationen falsch darzustellen. Sie sieht für jeden Verstoß und Tag eine Strafe von bis zu 16.000 Dollar vor.

Wie im Februar 2012 dieses Jahres durch einen Bericht des Wall Street Journal bekannt geworden war, umging Google die Datenschutzeinstellung von Apples Browser Safari mit einem Trick, um Nutzer auf iPhone oder Computer per Cookie verfolgen zu können. Eine von Apple vorgenommene Einstellung sorgt dafür, dass Safari im Gegensatz zu anderen verbreiteten Browsern standardmäßig die Cookies von Drittanbietern blockiert.

Nachdem die Umgehung dieser Voreinstellung bekannt wurde, deaktivierte Google umgehend den Code, der Safari dazu brachte, das Setzen von Tracking-Cookies zu akzeptieren. Gleichzeitig wehrte es sich jedoch gegen die erhobenen Vorwürfe: „Wir haben bekannte Funktionen von Safari genutzt, um Features bereitzustellen, die angemeldete Google-Nutzer aktiviert haben. Es ist wichtig, zu betonen, dass diese Werbe-Cookies keine persönlichen Informationen sammeln.“

Eine FTC-Sprecherin wollte die laufende Untersuchung nicht kommentieren. „Wir arbeiten natürlich mit Behörden zusammen, die Fragen an uns haben“, teilte ein Google-Sprecher per E-Mail mit und wollte sich ebenfalls nicht weiter äußern.

Tipp: Wie gut kennen Sie Google? Testen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.

Hinweis: Artikel von ZDNet.de stehen auch in Google Currents zur Verfügung. Jetzt abonnieren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Google schließt Zero-Day-Lücke in Chrome

Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

2 Tagen ago

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

3 Tagen ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

4 Tagen ago

Apple stellt neuen Mobilprozessor M4 vor

Er treibt das neue iPad Pro mit OLED-Display an. Apple verspricht eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber…

4 Tagen ago

Cyberabwehr: Mindestens zwei kritische Vorfälle pro Tag

Davon entfällt ein Viertel auf staatliche Einrichtungen und 12 Prozent auf Industrieunternehmen.

4 Tagen ago

Tunnelvision: Exploit umgeht VPN-Verschlüsselung

Forscher umgehen die Verschlüsselung und erhalten Zugriff auf VPN-Datenverkehr im Klartext. Für ihren Angriff benötigen…

4 Tagen ago