Mit der seit Mittwoch verfügbaren iOS-Version von iPhoto setzt Apple erstmals auf einen anderen Kartenanbieter als Google Maps. Die Mobilvariante der Bildbearbeitung nutzt anders als das Desktop-Pendant OpenStreetMap. Als erstes hatte darauf der Blog 512pixels hingewiesen.
iPhoto markiert auf den Karten den Standort, an dem der Anwender ein Foto aufgenommen hat. Die OpenStreetMap Foundation weist in einem Blogeintrag allerdings darauf hin, dass Apple relativ altes Material von Anfang 2010 verwende. „Erwarten Sie also nicht, dass Sie dort die jüngsten und besten Updates zu sehen kriegen“, schreibt Jonathan Bennett. Außerdem fehle die obligatorische Quellenangabe. Bennett: „Wir freuen uns darauf, mit Apple daran zu arbeiten, dass diese hinzugefügt wird.“
Apple wollte sich auf Nachfrage von News.com nicht zu dem Thema äußern. In seinen Bildbearbeitungsprogrammen iPhoto und Aperture für Mac wie auch in den in iOS integrierten Karten-Anwendungen setzt es ausschließlich Google Maps ein.
Seit April vergangenen Jahres wird Apples Umgang mit Kartendaten genauestens beobachtet. Damals hatte das Unternehmen angekündigt, Verkehrsdaten zu sammeln, „um eine Crowdsourcing-basierte Datenbank mit dem Ziel zu erstellen, iPhone-Nutzer in den nächsten Jahren mit verbesserten Verkehrsdiensten zu versorgen.“ Damals klang das mehr nach einem Zusatzlayer für bestehende Kartendienste als nach einem eigenständigen, selbst entwickelten Service. Doch inzwischen hat Apple mehrere Kartenanbieter erworben, zuletzt das auf 3D-Karten spezialisierte C3 Technologies aus Schweden.
Das alles ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass Apple und Google sich im Mobilmarkt mittlerweile zu erbitterten Konkurrenten entwickelt haben, in dem Apples iPhone und iPad mit Googles Android-Geräten um die Vorherrschaft kämpfen. Google dringt auch immer weiter in das bisher von Apple dominierte Geschäft mit digitalen Gütern wie E-Books, Musik, Apps und Videos vor. Trotzdem hatte Apple den Vertrag zur Nutzung von Googles Kartendiensten Anfang 2011 verlängert. Bis wann das Abkommen gilt, ist nicht bekannt.
[mit Material von Josh Lowensohn, News.com]
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