Dropbox-Konkurrent bietet Cloudspeicher für 10 Dollar monatlich an

Ein Start-up namens Space Monkey will ab Sommer 2012 eine Mischung aus Dropbox, Bittorrent und Crashplan anbieten. Vorgestellt wurde es auf dem gestern zu Ende gegangenen Konferenz Launch Festival in San Francisco.

Drei Schlüsseltechnologien machen Space Monkey aus. Zunächst einmal soll es als Cloud-Storage-Anbieter fungieren – ähnlich wie Dropbox. Hochgeladene Dateien lassen sich automatisch mit anderen Geräten synchronisieren. Wie bei Dropbox wird es bei Space Monkey eine Möglichkeit geben, Daten mit Dritten zu teilen. Auch Smartphone-Apps wollen die Entwickler zur Verfügung stellen.

Wie Crashplan nutzt Space Monkey Massenspeicher, die beim Nutzer zu Hause stehen, statt in einem Rechenzentrum. Wer sich für den Dienst anmeldet, erhält eine physische, mit dem Netzwerk verbundene Festplatte mit einer Kapazität von 1 TByte zum freien Gebrauch. Es handelt sich um eine 2-TByte-HDD, der restliche Speicherplatz wird aber von anderen Anwendern im System verwendet.


Space-Monkey-Gründer: Clint Gordon-Carol (l.) und Alen Peacock (Bild: Rafe Needleman/CNET.com).

Ähnlich Bittorrent teilt Space Monkey alle Dateien in kleine, verschlüsselte Stücke auf, die auf andere Space-Monkey-Geräte im Netz verteilt werden. Dabei ist nur das Konzept das gleiche – der Dienst greift dafür nämlich nicht auf Torrent-Protokolle zurück. Beim Herunterladen einer Datei von einem anderen Speicherplatz als dem Heimnetzwerk setzt das Space-Monkey-Setup sie über die am nächsten liegenden Netzwerke zusammen. Wenigstens in der Theorie werden Daten also in der Space-Monkey-„Cloud“ redundant gespeichert.

Das Hauptargument für den Betrieb eines Dienstes wie Space Monkey im Gegensatz zu Dropbox ist: Geld. Cloudspeicher ist teuer – viel teurer, als einfach eine Festplatte zu kaufen. Zudem gibt es kaum einen Anbieter, der für Privatnutzer eine Option mit mehr als 100 GByte Speicher anbietet.


Jeder Space-Monkey-Nutzer erhält einen mit dem Netzwerk verbundenen Massenspeicher (Bild: Rafe Needleman/CNET.com).

Space Monkey verlagert dagegen die Kosten für Hardware und Bandbreite zu seinen Nutzern. Es verschickt Massenspeicher in Heimanwenderqualität; die Internetverbindung zahlt auch der Anwender. Das Unternehmen benötigt lediglich eine Serverfarm, über die sich die verteilten Dateistückchen im Netzwerk verwalten lassen – aber nichts, was der Größe und Komplexität eines traditionellen Cloudproviders entspricht.

Nach Angaben von Mitgründer Alen Peacock wird Space Monkey 10 Dollar im Monat für 1 TByte Speicher kosten „halb soviel wie Dropbox bei zehnfacher Speichergröße“. Im Heimnetzwerk soll der Dienst zudem eine bessere Performance liefern als eine traditionelle Cloud, weil alle Datentransfers lokal erfolgen.

Als Hauptproblem dürfte sich für Space Monkey die Bandbreite erweisen. Die Ära uneingeschränkter Bandbreiten für Privatnutzer ist vorüber, und Space Monkey kann es nicht riskieren, dass seine Anwender ihr Inklusivvolumen verbrauchen und entweder ihre Internetverbindung gedrosselt wird oder sie für den weiteren Datenverbrauch zahlen müssen. Ungeklärt ist auch, wie es um Sicherheit und Privatsphäre bestellt ist. Kaum jemand wird sich damit wohlfühlen, dass Teile seiner Daten auf Massenspeichern in den Häusern fremder Leute abgelegt sind.

[mit Material von Rafe Needleman, News.com]

ZDNet.de Redaktion

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