LCD-Hersteller zahlen zusätzliche 553 Millionen Dollar wegen Preisabsprachen

Sieben Hersteller von LCDs, darunter Samsung und Sharp, haben sich bereit erklärt, eine weitere US-Klage wegen Preisabsprachen durch Zahlungen im Millionenbereich beizulegen. In der Summe zahlen die Hersteller 553 Millionen Dollar, wie aus von Reuters entdeckten Gerichtsunterlagen hervorgeht.

Anders als in einer Anfang des Monats durch Zahlung von 388 Millionen Dollar abgewendeten Klage ging es in diesem Fall nicht um die direkten Kunden der Hersteller, die die Displays in Elektronikgeräten verbauen, sondern um „indirekte“ Käufer – die amerikanischen Endkunden, die zwischen 2001 und 2006 etwa Fernseher oder Monitore erworben haben. So fließen von der Strafe 501 Millionen Dollar in ein Rückerstattungsprogramm für die Käufer, während 37 Millionen an Regierungen und andere betroffene Behörden gehen.

Die Klage hatte den sieben Firmen vorgeworfen, als Kartell die internationalen Preise für LCDs zu kontrollieren. Es ist eine der höchstdotierten Einigung in einem solchen Verfahren bisher. Die Europäische Union hatte die betroffenen Firmen allerdings schon vor etwas mehr als einem Jahr zu einer Strafzahlung von 856 Millionen Dollar (649 Millionen Euro) verurteilt.

Den größten Teil der jüngsten Strafzahlung übernimmt Samsung mit 240 Millionen Dollar. Sharp folgt mit 115,5 Millionen, Chimei Innolux mit 110,3 Millionen und Hitachi Displays mit 39 Millionen Dollar. Außerdem sind Hannstar Display (25,7 Millionen Dollar), Chungwa Picture Tubes (5,3 Millionen Dollar) und Epson Imaging Devices (2,9 Millionen Dollar) in die Regelung eingeschlossen. Wie Reuters anmerkt, fehlen AU Optonics, Toshiba und LG Display.

Marktführer Samsung wird seine Position im LCD-Markt 2012 weiter ausbauen. Das Unternehmen teilte gestern mit, dass es seinen bisherigen Joint-Venture-Partner Sony auszahlt und S-LCD in Eigenregie weiterführen wird. Dafür zahlt es rund 1,08 Billionen koreanische Won oder 720 Millionen Euro.

ZDNet.de Redaktion

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