Google stellt Knol und Friend Connect ein

Google wird erneut einige seiner Dienste einstellen. Davon betroffen sind unter anderem der 2007 gestartete Wikipedia-Konkurrent Knol und Friend Connect. Letzteres ermöglicht, mit wenigen Codezeilen Social-Networking-Funktionen in Websites einzubauen. Zudem hat der Suchanbieter erstmals einen Zeitplan für die Abschaltung der Kommunikationsplattform Wave, deren Ende er schon im August 2010 angekündigt hatte.

Ab dem 31. Januar 2012 können Nutzer keine neuen Beiträge mehr veröffentlichen und vorhandene Einträge nur noch lesen, bevor Wave am 30. April vollständig verschwindet. Bis dahin lassen sich Daten als PDF-Dateien exportieren. Die Technologie an sich steht Google zufolge künftig in den Open-Source-Projekten Apache Wave und Walkaround zur Verfügung.

Ab sofort lässt sich die sogenannte Search Timeline, also die grafische Darstellung historischer Suchergebnisse, nicht mehr nutzen. Alternativ können über die Such-Tools Resultate auf einen bestimmten Zeitraum beschränkt werden. Am 1. Dezember kommt zudem das endgültige Aus für das Plug-in Gears, dessen Weiterentwicklung Google schon im März gestoppt hatte. Und am 19. Dezember streicht Google die experimentelle Funktion Bookmarks Lists, die es erlaubt, Lesezeichen mit Freunden zu teilen und gemeinsam zu bearbeiten.

Das Online-Lexikon Knol könne noch bis zum 30. April 2012 uneingeschränkt genutzt werden, schreibt Urs Hölzle, Senior Vice President bei Google, in einem Blogeintrag. Bis zum 1. Oktober 2012 steht es Anwendern noch zum Lesen von Artikeln zur Verfügung. Danach wird Knol endgültig abgeschaltet. Autoren haben noch nach diesem Termin eine Möglichkeit, ihre Artikel herunterzuladen oder auf die WordPress-basierte Open-Source-Plattform Annotum umzuziehen.

Friend Connect lässt sich ab dem 1. März 2012 nur noch auf Blogger-Sites nutzen. Als Alternative schlägt der Suchanbieter Google+-Seiten vor, die sich mit einem Button verlinken lassen, um Besucher auf Googles Soziales Netzwerk zu verweisen und mit ihnen über Kreise und Hangouts in Kontakt zu bleiben.

Im Juli hatte Google-CEO Larry Page angekündigt, Google werde sich künftig stärker auf seine Kernprodukte konzentrieren. „Insgesamt sind wir auf langfristiges Wachstum und Profit ausgerichtet, wie wir es schon immer waren. Wir unterhalten auch wenige kleine theoretische Projekte, aber mit dem Geld unserer Aktionäre gehen wir sehr sorgsam um. Wir verwetten nicht Haus und Hof auf diese Dinge.“

Zu den Produkten, deren Aus Google schon früher angekündigt hat, gehören etwa die elektronische Patientenaktie Health und das Tool PowerMeter, das Daten von digitalen Stromzählern auswerten kann. Im Oktober traf es zudem den Kommunikationsdienst Buzz, der dem Social Network Google+ weichen musste.

ZDNet.de Redaktion

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