Research In Motion hat einem Bericht des Wall Street Journal zufolge dieses Jahr ein Überwachungszentrum für seinen Blackberry-Dienst im indischen Mumbai eingerichtet. In der Hauptstadt, die bis 1996 Bombay hieß, können die Strafverfolgungsbhörden angeblich Einblick in die Mitteilungen von RIMs indischen Kunden nehmen. Laut den anonymen Quellen der Wirtschaftszeitung kann das Zentrum Blackberry-E-Mails wie auch Mitteilungen in RIMs eigenem System (BBM) dekodieren, wenn eine offizielle Genehmigung für die Überwachung vorliegt.
Allerdings beschränkt sich der Zugriff wohl auf Systeme von Endanwendern, da RIM nach eigenen Angaben selbst nicht auf Kommunikation zwischen Nutzern von Blackberry Enterprise Server (BES) zugreifen kann. Viele größere Firmen betreiben einen solchen Server im eigenen Rechenzentrum.
Dem Bericht zufolge sind die indischen Behörden mit dieser Vorgehensweise nur mäßig zufrieden – erstens wegen der Ausnahme für BES und zweitens, weil RIM darauf besteht, die Nachrichten selbst zu dekodieren, statt ihnen Werkzeuge verfügbar zu machen. Dennoch versuche der Staat nicht mehr, RIMs Dienste abzuschalten, sagen die Quellen.
RIM hatte Anfang des Jahres eben dies eingeräumt: Es werde den Behörden Zugriff auf E-Mails und Nachrichten im Blackberry Messenger geben, falls nötig. Dem folgte ein längerer Streit – ähnlich wie im Libanon, in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, denen allen die hohe Sicherheit von RIMs Diensten ein Dorn im Auge ist. Sie befürchten, dass organisiertes Verbrechen und Terroristen diese Services zur Kommunikation nutzen.
Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.
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