Windows 8 richtig installieren: per FAQ zum optimalen Setup

Die Developer-Preview von Windows 8 ist schnell heruntergeladen. Bevor man sich an die Installation auf einem Rechner mit bestehendem Betriebssystem macht, sollte man aber einige Dinge beachten. Wer nicht aufpasst, zerstört schnell seine alte Installation. Geht man nach dieser FAQ vor, kann man Windows 8 problemlos mit einer anderen Windows-Version parallel installieren.

Wie kommt man an eine Developer-Preview-Version von Windows 8?

Microsoft hat die Developer-Preview-Version für alle zum Download freigegeben. Es empfiehlt sich, nur die Original-Downloads zu verwenden, um das Einschleusen von Malware zu vermeiden.

Welche der drei angebotenen Versionen soll man downloaden?

Wer einen Rechner ohne 64-Bit-Unterstützung hat, muss die 32-Bit-Version herunterladen. Alle anderen Nutzer haben die freie Auswahl. In der Regel sollte man auf einem Rechner mit 64-Bit-CPU auch die 64-Bit-Version installieren. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die Version mit den Developer-Tools herunterzuladen, auch wenn man kein Entwickler ist. Zu bedenken ist allerdings, dass diese Version so groß ist, dass sie nur auf Dual-Layer-DVDs gebrannt werden kann und nur auf USB-Sticks mit mindestens 8 GByte passt. Die Variante ohne Developer-Tools passt auf normale DVD-Rohlinge oder einen Stick mit 4 GByte.

Kann man Windows 8 einfach zusätzlich zu einer alten Windows-Version auf die C:-Platte installieren?

Nein, das ist nicht möglich. Wer das macht, verliert sein bisheriges Windows und muss außerdem alle Programme neu installieren. Das ist nicht sinnvoll, da die Developer Preview für den täglichen Einsatz nicht geeignet ist. Es bieten sich grundsätzlich drei Möglichkeiten an.

  • Installation auf einer zweiten Partition
  • Installation auf einer zweiten Festplatte
  • Installation in einer virtuellen Maschine, etwa VirtualBox

Welche Installationsart ist die richtige?

Die sicherste Methode, die das alte System nicht gefährdet, ist die Verwendung eines Virtualisierungsprogramms. Allerdings funktionieren mit dem neuen Metro Style Interface einige Dinge gar nicht oder nur sehr langsam, weil keine oder nur eine langsame 3D-Hardwarebeschleunigung vorhanden ist. ZDNet hat VirtualBox und VMware Fusion getestet. In beiden Fällen konnte trotz installierter Gastmaschinentools kein zufrieden stellendes Ergebnis erzielt werden.

Am besten ist es, Windows 8 nativ auf einem Rechner mit 3D-Grafikkarte von Intel, AMD/ATI oder Nvidia zu installieren. Beim Hantieren mit Partitionen muss man jedoch gut aufpassen und sorgfältig arbeiten. Wer Partitionen verwechselt, zerstört schnell sein altes System.

Wie kommt man an eine zweite Partition auf einer bestehenden Festplatte?

Normalerweise belegt die C:-Partition den gesamten Platz auf der Festplatte. Unter Windows Vista und 7 lässt sich eine Partition jedoch vor der Installation von Windows 8 verkleinern, sodass Platz für eine zweite Partition vorhanden ist. Dazu ruft man „Start – Rechtsklick auf Computer – Verwalten“ auf. Anschließend navigiert man zu „Datenspeicherung – Datenträgerverwaltung“. Per Rechtsklick auf die C:-Partition lässt sich der Punkt „Volume verkleinern …“ anklicken.

Man sollte seine Partition so weit verkleinern, dass hinterher mindestens 50 GByte frei sind. Wer viel Hauptspeicher besitzt, muss mehr Platz reservieren. Auf einem Rechner mit 16 GByte RAM legt Windows Dateien für das Swapping und den Ruhezustand an, die zusammen 32 GByte groß sind. Wer in diesem Fall nur insgesamt 50 GByte reserviert, dem bleibt nicht mehr viel Platz übrig.


Wer nur eine Festplatte hat, sollte seine Partition so verkleinern, dass mindestens 50 GByte freier Platz vorhanden ist.

Das Verkleinern der bestehenden Partition unter der bisherigen Windows-Version ist ausreichend. Das Installationsprogramm von Windows 8 findet den freien Platz auf der Platte automatisch und legt eine Partition an.

Wie erstellt man aus der heruntergeladenen ISO-Datei ein bootfähiges Installationsmedium?

Ein Bootmedium benötigt man nur, wenn man Windows 8 nativ installieren möchte. Wer ein Virtualisierungsprogramm verwendet, kann direkt die heruntergeladene ISO-Datei für das Setup verwenden. Windows 8 kann von DVD oder von einem USB-Stick installiert werden.

Eine DVD erstellt man, indem man die ISO-Datei auf eine DVD brennt. Windows 7 kann ISO-Dateien direkt auf DVDs brennen. Für andere Windows-Versionen gibt es zahlreiche kostenlose Tools, etwa ImgBurn.

Um einen bootfähigen USB-Stick herzustellen, nutzt man am besten das Windows 7 USB/DVD Download Tool. Das Tool kopiert die heruntergeladene ISO-Datei so auf den USB-Stick, dass man anschließend davon starten kann.

Alternativ lässt sich die Video-Anleitung für Windows 7 verwenden. Sie kommt mit Windows-Bordmitteln aus und funktioniert auch mit Windows 8. Allerdings ist zu beachten, dass der Stick mit NTFS formatiert werden muss. Windows 8 besitzt eine Installationsdatei, die größer als 2 GByte ist. Sie kann nicht auf einem FAT32-Laufwerk gespeichert werden. Statt des Befehls format fs=fat32 quick aus der Anleitung für Windows 7 verwendet man format fs=ntfs quick.

Was ist bei der Installation auf einem Mac zu beachten?

Wer Windows 8 nativ installieren möchte, darf nicht Bootcamp einsetzen, da es mit der Windows-8-Preview-Version nicht zurechtkommt. Man benötigt auf jeden Fall eine zweite leere interne Festplatte mit MBR-Partitonsschema. Realistisch ist das nur auf einem Mac Pro möglich. Auf Platten, die per USB oder Firewire angeschlossen sind, installiert sich Windows nicht. Ferner lässt sich als Installationsmedium nur eine DVD verwenden. Macs booten keine Windows-USB-Sticks. Mac-Anwender können Windows 8 – mit den erwähnten Einschränkungen – auch mit den Virtualisierungslösungen Vmware Fusion, Parallels und Virtualbox installieren.

Wie läuft die Installation ab und was ist zu beachten?

Das Installationsprogramm hat sich gegenüber Windows 7 kaum verändert und ist nahezu selbsterklärend. ZDNet empfiehlt bei einer nativen Installation, ein Bootmedium zu verwenden. Das Starten der Installation aus Windows heraus ist mit Problemen behaftet. Im ZDNet-Test liefen zahlreiche Metro-Style-Apps überhaupt nicht oder nicht korrekt.

Während der Installation fragt Windows 8, ob man upgraden oder eine Custom-Installation durchführen möchte. Hier wählt man immer die Option „Custom“. „Upgrade“ führt dazu, dass die alte Windows-Installation gelöscht wird. Anschließend listet das Programm alle verfügbaren Platten und Partitionen auf. Hier empfiehlt es sich, eine leere Partition oder einen ausgewiesenen „Free Space“ mit mindestens 50 GByte zu verwenden, um keinen Datenverlust zu erleiden.

Wie lange dauert die Installation?

Je nach Geschwindigkeit des Rechners und der Platte, dauert die Installation 10 bis 40 Minuten. Beosnders schnell geht es, wenn man vom USB-Stick auf eine SSD installiert.

Das Installationsprogramm fragt am Ende nach einer Windows Live ID. Was ist das und ist sie überhaupt notwendig?

Eine Windows Live ID ist ein Konto, mit dem man sich gegenüber den Online-Diensten von Microsoft authentifiziert. Man kann diesen Schritt einfach überspringen. Allerdings interagiert Windows 8 viel stärker mit Windows Live als bisherige Windows-Versionen. Wenn man sich anmeldet, werden beispielsweise alle Browser-Lesezeichen des Internet Explorer zwischen verschiedenen Rechnern synchronisiert. Es lohnt sich durchaus, sich bei Windows Live anzumelden, wenn man noch kein Konto hat.

Wird man von Microsoft ausspioniert, wenn man sich mit einer Windows Live ID anmeldet?

ZDNet hat noch nicht umfassend geprüft, welche Informationen an Microsoft übertragen werden. Es deutet aber alles darauf hin, dass die Redmonder inzwischen mindestens so neugierig wie Google und Facebook geworden sind.

Nach Eingabe der Windows Live ID fragt das Installationsprogramm, ob man die Standard-Einstellungen für Windows 8 aktivieren möchte. Auch hier emfpiehlt sich ein Klick auf den Button „Custom“. Danach erfolgen eine Reihe von Fragen, welche Informationen an Microsoft übertragen werden dürfen. Darunter fällt beispielsweise auch der Standort des Benutzers. Wer auf seine Privatsphäre bedacht ist, sollte möglichst alle Schalter, die eine Übertragung von Daten an Microsoft erlauben, auf „Off“ setzen. Einige Schalter lassen sich in der Developer-Preview-Version allerdings nicht verändern.

Das gilt auch für die sogenannten Smartscreen-Features des Internet Explorer, die vor bekannten Phishing-Websites warnen und einschlägige Malware blockt. Damit dieses Feature funktioniert, müssen alle besuchten Seiten an Microsoft übertragen werden.

Kann man das klassische Startmenü von Windows aktivieren?

Ja, das ist möglich und vor allem sinnvoll, wenn Windows mit Maus und Tastatur bedient wird. Die Metro-Oberfläche ist eher für Multi-Touch-Displays geeignet. Mit dem Tool Windows 8 Start Menu Toggle kann man zwischen klassichem Startmenü und Metro-Oberfläche hin- und herschalten.

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ZDNet.de Redaktion

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