Mozilla bemüht sich offenbar um Schadensbegrenzung bei seinen Geschäftskunden, nachdem Browser-Direktor Asa Dotzler von IT-Managern geäußerte Kritik an dem beschleunigten Releasezyklus von Firefox mit der Aussage gekontert hatte, Firmen seien nie die Zielgruppe von Mozilla gewesen. In einem Blogeintrag versucht Produktstratege Jay Sullivan, dies nun zu relativieren.
Sullivan rechtfertigt den neuen Firefox-Releasezyklus damit, dass schnellere Updates es erlaubten, Nutzer besser vor Gefahren zu schützen und eine Plattform für Innovationen zu liefern. „Die Mozilla-Community hat ihr Bestreben auf die Bedürfnisse von einzelnen Nutzern ausgerichtet und sowohl Funktionen wie Zeitplan entsprechend priorisiert“, schreibt er. „Wie bei vielen anderen Technologien, haben jedoch loyale Firefox-Nutzer und ihre IT-Abteilungen Firefox an ihren Arbeitsplatz gebracht.“
Sullivan zufolge sucht Mozilla jetzt nach Lösungen. Es hatte Firefox 5 nur drei Monate nach Firefox 4 veröffentlicht – und gleichzeitig angekündigt, den Support für die Vorgängerversion einzustellen. Viele Unternehmen waren darauf nicht vorbereitet.
IT-Manager beklagten in der Folge, Mozillas Tempo erschwere es Firmen, ihre Software auf dem neuesten Stand zu halten. Unternehmen hätten keine Möglichkeit, mit großen Updates alle sechs Wochen zurechtzukommen. Der neue Zeitplan erfordere volle Testzyklen bei jedem Release. „Bis ein Zyklus abgeschlossen ist und der Browser eingesetzt werden kann, wäre dann schon wieder die nächste Firefox-Version fertig“, schrieb etwa Browser- und Web-Consultant Mike Kaply in einem Blogeintrag.
Browser-Direktor Dotzler schoss zurück, Enterprise sei nie Mozillas Fokus gewesen – „und sollte es meiner Ansicht auch nicht sein“. Jeden Tag gebe es rund zwei Millionen Downloads von regulären Nutzertypen. Enterprise-Downloads seien „nur ein Tropfen im Eimer, Bruchteile von Bruchteilen von einem Prozent unserer Nutzerbasis“.
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