Cloud-Technik: Google spottet über Microsoft Office 365

Google hat sich im Vorfeld von Microsofts Launch-Event über Office 365 lustig gemacht. Shan Sinha, Produktmanager für Google Apps, erklärte in einem Blogeintrag, es gebe „365 Gründe, Google Apps in Betracht zu ziehen“.

In seinem Beitrag geht Sinha auf einige Schlüsselfaktoren ein. Etwa sei Office 365 für Individuen gedacht, Google Apps für Teams. „Die meisten von uns arbeiten nicht mehr jeder für sich. Wir arbeiten mit anderen zusammen: Wir schaffen, kollaborieren, teilen.“

Obwohl er es nicht explizit anspricht, scheint Sinha Office Web Apps direkt mit Google Docs zu vergleichen. Office 365 enthält mit SharePoint jedoch ein eigenes Kollaborationswerkzeug. In einem Interview mit The Register bezeichnete es der Produktmanager aber als „kompliziert“ und „klobig“.

Anders als das Google-Produkt sei Office 365 nur für Windows-basierte Geräte optimiert. Dadurch gehe Flexibilität verloren. Apps sei im Gegenzug für alle möglichen Plattformen geeignet: „Desktop, Laptop, Chromebook, Tablet, Smartphone. Windows, Mac, Linux, Android, Blackberry, iOS, Windows Mobile.“

Office 365 ist zwar cloudbasiert und daher von jedem Gerät aus zugänglich, das Nutzererlebnis dürfte jedoch nicht überall gleich sein. Wenigstens PC World zufolge ist Microsofts neue Bürosuite „nicht mobil genug“. Es sei zwar möglich, die Werkzeuge auch von einem iPhone oder Android-Smartphone aus zu nutzen, „aber ‚möglich‘ ist weit weg von ‚optimal‘. Microsoft braucht ein Office Mobile 2010 für andere Mobilplattformen.“

Googles Produktmanager Sinha kritisiert zudem, dass Microsoft Office 365 in diversen Zusammenstellungen und Ausgaben anbietet, während Google Apps einfach nur 5 Dollar pro Monat kostet. „Wir haben einen einzelnen, transparenten und niedrigen Preis, der den Bedürfnissen von allen entgegenkommt – und sich in den vergangenen vier Jahren nicht verändert hat“, schreibt Sinha. Es gebe keine langen Vertragslaufzeiten.

Zuletzt frotzelt Sinha über Microsofts geringe Erfahrung im Cloud-Computing. „Man kann nicht einfach veraltete Desktop-Software nehmen, einen Teil davon in ein Rechenzentrum packen und es Cloud nennen“, schreibt der Produktmanager.

Freilich ist Office 365 nicht der erste Vorstoß in die Cloud, aber allemal ein großer Schritt für Microsoft. Ungeachtet der wenig objektiven Argumentation dürfte die Konkurrenz seitens Google Apps ernstzunehmend sein, was Features und Funktionalität angeht.

Neben Exchange Online, SharePoint Online und Lync Online – dem Nachfolger des Office Communication Server – enthält Office 365 auch die Office Web Apps. Dabei handelt es sich um abgespeckte Versionen von Word, Excel, PowerPoint und OneNote, die im Browser laufen.

ZDNet.de Redaktion

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