Zynga steht laut informierten Kreisen kurz vor einem Börsengang. Der Antrag bei der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) könne schon innerhalb von zwei Wochen kommen, heißt es. Manche Beobachter schätzen den Wert des Anbieter von Online-Spielen wie Farmville auf bis zu 10 Milliarden Dollar (rund 7 Milliarden Euro). Der Börsenwert könnte aber auch doppelt so hoch ausfallen.
Ein ähnlicher Coup war dem Business-Netzwerk LinkedIn gelungen, das den Ausgabepreis seiner Aktien innerhalb eines Tages nahezu verdoppelte. Auch der russische Suchanbieter Yandex hat gestern einen furiosen Börsenstart hingelegt. Sein Aktienkurs lag zwischenzeitlich bis zu 68 Prozent über dem Ausgabepreis.
Zynga behauptet, dass monatlich rund 250 Millionen Menschen aktiv an ihren Spielen teilnehmen. Zurzeit ist der erfolgreichste Titel CityVille, das laut AppData monatlich 90 Millionen Anwender zählt. Zynga Poker hat immerhin noch 35 Millionen Spieler pro Monat.
Die frühen Veröffentlichungen wie Farmville und Mafia Wars machten die Firma mit Sitz in San Francisco bekannt. Erst kürzlich konnte sich das Unternehmen über Verträge mit Popsängerin Lady Gaga und den Machern des Animationsfilms Kung Fu Panda 2 einige bekannte Namen für sein Sortiment sichern.
Die Spiele werfen solide Gewinne ab. Zynga soll im vergangenen Jahr Profite von über 400 Millionen Dollar (284 Millionen Euro) erzielt haben, bei Einnahmen von 850 Millionen Dollar (604 Millionen Euro). Insider munkeln, dass im Antrag zum Börsengang aber noch viel bessere Zahlen stehen werden. Zu den ersten Investoren soll die Investmentbank Goldman Sachs gehören.
Der Spieleanbieter hat auch seine Belegschaft schnell vergrößert. 2010 heuerte Zynga mehr als 800 Angestellte an, heute beschäftigt es über 1500 Vollzeitkräfte in 13 Filialen. Die Geschäftsstellen verteilen sich auf sechs Länder. Zynga-Gründer und CEO Mark Pincus sagte kürzlich bei der Eröffnung einer Vertretung in Seattle in Anspielung auf den Nachbarn Amazon, dass er sein Unternehmen auf die Größe des Online-Händlers und Cloud-Anbieters bringen wolle.
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