Google legt 500 Millionen Dollar für Kartellklage beiseite

Google hat in seiner Bilanz des ersten Kalenderquartals überraschend 500 Millionen Dollar beiseite gestellt, um nötigenfalls aus einer Kartelluntersuchung resultierende Forderungen des US-Justizministeriums abdecken zu können. Das hat Geekwire als erste Nachrichtensite in den für die Börsenaufsicht SEC bestimmten Unterlagen entdeckt.

Google schreibt dort, das Geld sei „für eine potenzielle Lösung einer Untersuchung des US-Justizministeriums zum Gebrauch von Googles Anzeigensystem durch bestimmte Anzeigenkunden bestimmt“. Die jetzt erst reservierte Summe wurde nachträglich gegen die Einnahmen des am 31. März zu Ende gegangenen Quartals gegengerechnet.

„Wenngleich wir den Ausgang dieser Untersuchung nicht vorhersehen können, glauben wir doch, dass sie keine substanziellen Auswirkungen auf unser Geschäft, unsere konsolidierten Finanzen, unser Betriebsergebnis oder unseren Geldumlauf haben wird“, schreibt Google.

Die SEC-Unterlagen enthalten keine Details, und da es sich um einen juristischen Vorgang handelt, lehnt Google jede Stellungnahme ab. Auch das Justizministerium wollte die Maßnahme auf Nachfrage nicht kommentieren.

Gegen Google laufen zahlreiche Kartelluntersuchungen – in den USA und andernorts. Im September 2010 hatten die Behörden von Texas ein Kartellverfahren gegen Google eingeleitet. Sie untersuchen Vorwürfe, dass Google seine Suchergebnisse zum Nachteil spezialisierter Suchmaschinen, zum Beispiel Preisvergleichssites, manipuliere. Sie sind eine Konkurrenz für Google, da sie den Kunden hochspezialisierte Suchergebnisse anbieten. Auch die Europäische Kommission hat wegen ähnlicher Vorwürfe ein Kartellverfahren eröffnet. Und das amerikanische Justizministerium untersuchte monatelang die Übernahme des Flugticket-Suchanbieters ITA.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

7 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago

Chips bescheren Samsung deutlichen Gewinnzuwachs

Das operative Ergebnis wächst um fast 6 Billionen Won auf 6,64 Billionen Won. Die Gewinne…

2 Tagen ago

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

3 Tagen ago