US-Justiz genehmigt Übernahme von ITA Software durch Google

Es gibt aber mehrere Auflagen. Unter anderem soll Google ITAs Technologien zu fairen Bedingungen an seine Konkurrenten lizenzieren. Außerdem muss es Beschwerden von Konkurrenten an das US-Justizministerium weiterleiten.

Google darf den Flugticket-Suchanbieter ITA Software übernehmen. Das Unternehmen hat eine entsprechende Vereinbarung mit dem US-Justizministerium getroffen, die allerdings noch von einem Bundesrichter genehmigt werden muss. Im Gegenzug muss Google verschiedene Auflagen erfüllen.

Unter anderem hat sich der Internetkonzern verpflichtet, ITAs Technologien über einen Zeitraum von fünf Jahren zu „vernünftigen und nicht diskriminierenden“ Bedingungen an Konkurrenten zu lizenzieren. Einige der Mitbewerber, darunter Online-Reisedienste wie Kayak und Hotwire, hatten sich zu der Lobbygruppe FairSearch.org zusammengeschlossen, um gegen die Fusion vorzugehen.

Alle Beschwerden, die Google von konkurrierenden Reiseanbietern über deren Position in seinem Suchranking erhält, muss es an die US-Justiz weiterleiten. Das Abkommen sieht keine Änderungen an Googles Suchalgorithmus vor. Jedoch muss Google eine Firewall installieren, um unautorisierten Zugriff auf sensible Daten von ITA-Kunden zu verhindern.

„Das ist ein Zeichen dafür, dass das Ministerium wegen Googles genereller Macht im Internet besorgt ist“, sagte Tom Barnett, früherer Leiter der Kartellbehörde des Department of Justice. Derzeit ist er Anwalt von Expedia, einem der Mitglieder von FairSearch.org.

Nach Ansicht des US-Justizministeriums gewährleistet die Einigung einen effektiven Wettbewerb, da sie Online-Reisediensten einen Zugang zu ITAs Software zusichert. „Wir sind zuversichtlich, dass wir durch die Kombination von ITAs Kompetenz und Googles Technologie neue Tools für die Flugsuche für alle Nutzer entwickeln können“, schreibt Jeff Huber, Senior Vice President bei Google, in einem Blogeintrag.

FairSearch.org sieht in dem Abkommen zwischen Google und US-Justiz ebenfalls einen Gewinn für Verbraucher. „Auch wenn die Auflagen ein wichtiger Sieg sind, Googles Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung ist noch immer eine Bedrohung für den Wettbewerb und für Verbraucher“, schreibt die Lobbygruppe in ihrem Blog. Sie fordert weitere Kontrollen von Kartellwächtern und Gesetzgebern in den USA und anderen Ländern, um Verbraucher zu schützen.

Für den Fall, dass die Einigung und die darin genannten Auflagen nicht die benötigte Zustimmung durch einen Bundesrichter erhalten, will das Justizministerium gegen den Zusammenschluss der beiden Firmen vorgehen. „Die Akquisition von ITA durch Google wird den Wettbewerb im Markt für Flugsuchdienste in den USA wahrscheinlich erheblich schwächen“, so das Department of Justice.

Ärger mit Regulierungsbehörden droht Google auch in Europa. In der vergangenen Woche hatte Microsoft bei der Europäischen Kommission eine Beschwerde gegen den Suchanbieter eingereicht. Der Softwarekonzern behauptet, Google zeige wettbewerbsfeindliches Verhalten auf dem Such- und Anzeigenmarkt sowie bei Smartphone-Software.

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