Fiverr startet Portal für Mini-Dienstleistungen in Deutschland

Das israelische Start-up Fiverr hat nach einer US-amerikanischen nun auch eine deutschsprachige Version seines Portals gestartet. Sie versteht sich als Shop für Gefälligkeiten und kleine Dienstleistungen. Deren Standardpreis beträgt fünf Euro.

„Es gibt genug Leute, die bestimmte Programme nicht selbst auf dem PC installieren können oder dringend die Zusammenfassung eines Textes benötigen. Für all jene ist Fiverr die Lösung“, sagt Micha Kaufmann, einer der beiden Gründer. Wie die Erfahrung in den USA nach einem Jahr zeige, komme das Thema Mini-Jobs sehr gut an. „Es gibt bereits unzählige Beispiele von Menschen, die sich mit einer guten Idee eine goldene Nase verdient haben – das greift garantiert auch in Deutschland. Massenindividualisierung, die erst das Internet durch die Eins-zu-Eins-Beziehungen möglich macht, kann auf diese Weise Teilnehmer in die Lage versetzen, ein erstaunliches Einkommen zu erzielen.“

Eine bei Fiverr angebotene Tätigkeit wird „Gig“ genannt. Das Einstellen ist zunächst kostenlos. Findet sich für das Angebot ein Abnehmer, erhält der Anbieter vier Euro. Ein Euro verbleibt bei den Betreibern. Zahlungen werden über Paypal abgewickelt. Ähnlich wie bei Amazon oder Ebay geben Käufer anschließend ein Feedback ab und bewerten die Mini-Dienstleistung.

Denkbar sind nahezu alle legalen Angebote, verboten ist jedoch alles, was Fiverr „Erwachsenen-Inhalte“ nennt. Zum Deutschland-Start bieten erste Nutzer zum Beispiel Hilfe bei der Zusammenstellung eines Computersystems, das Aufsetzen eines Debian-Servers, Übersetzungen ins Französische, Plattdeutsche oder Wienerische sowie das Häkeln von individuellen Hüllen für iPhones und andere Smartphones an.

Andere Angebote zeigen jedoch auch, dass Fiverr den Begriff „Legalität“ ziemlich großzügig auslegt: Beispielsweise finden sich zahlreiche Angebote für gekaufte Links, Rezensionen, Bewertungen und Kommentare in Sozialen Netzwerken oder auf Bewertungsseiten. Und einige Anbieter nutzen Fiverr wohl auch, um Lockangebote zu platzieren, etwa indem sie versprechen, für fünf Euro zu Outsourcing zu beraten, Verdienstmöglichkeiten via Facebook aufzuzeigen oder Aktientipps zu geben.


Fiverr.de will Anbieter von kleinen, mehr oder weniger ernsthaften Dienstleistungen mit potenziellen Nutzern in Kontakt bringen (Screenshot: ZDNet).

ZDNet.de Redaktion

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