Google und die Europäische Kommission führen Gespräche über die von der EU im November eingeleitete Kartelluntersuchung. Wie die Nachrichtenagentur Reuters mitteilt, stehen die Verhandlungen noch am Anfang. Die beiden Parteien tasteten sich an eine Lösung des Problems heran, es lägen aber noch keine konkreten Vorschläge auf dem Tisch, heißt es in dem Bericht.
Dem Bericht zufolge könnte eine Einigung zwischen EU und Google das laufende Kartellverfahren deutlich verkürzen. Möglicherweise komme Google sogar um die Zahlung eines Bußgelds herum, so Reuters weiter.
In Europa ist Google noch dominanter als in den USA. In einigen Ländern erreicht das Unternehmen einen Anteil von mehr als 90 Prozent des Suchmarkts. Mehrere Firmen, darunter die britische Preissuchmaschine Foundem, behaupten, dass Google sie in seinen Suchergebnissen benachteiligt, da sie direkte Konkurrenten seien. Der US-Suchanbieter hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Bei der Eröffnung des Kartellverfahrens hatte die EU angekündigt, sie werde die Anschuldigungen überprüfen. Die Ermittlungen sollen auch klären, ob Google auch die Qualitätskennzahl – den „Quality Score“, der die Preise für Werbung bei Google beeinflusst – manipuliert hat. Im Rahmen des Verfahrens hatten die Kartellwächter Anfang des Jahres Fragebögen an Web-Unternehmen verschickt.
Das Kartellverfahren der EU ist die bisher wichtigste und umfangreichste Untersuchung von Googles Geschäftspraktiken. Aber auch in den USA haben Wettbewerbshüter Google ins Visier genommen. Dort stehen die Übernahme von ITA Software und das Google Book Settlement, eine Vereinbarung mit Autoren und Verlegern über Googles Buchsuche, die das geltende Urheberrecht aushebelt, auf dem Prüfstand.
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