Kosmetik-Website verliert wiederholt Kreditkartendaten ihrer Kunden

Der britische Kosmetikhändler Lush hat nach wiederholten Hackerangriffen seine Website vorläufig vom Netz genommen. Per E-Mail informiert das Unternehmen seine Kunden jetzt darüber, dass Unbekannte dabei Kreditkartendaten gestohlen haben, die in einigen Fällen scheinbar schon missbraucht wurden.

„Unsere Website wurde das Opfer von Hackern“, heißt es in der E-Mail. Eine Überprüfung habe gezeigt, dass Lush weiterhin das Ziel von Angriffen sei und dass Hacker erneut versucht hätten, in die Website einzudringen. „Wir werden unsere Kunden keinem weiteren Risiko aussetzen und haben uns entschlossen, diese Version unserer Website vollständig zurückzuziehen.

Von dem Problem sind Kunden betroffen, die zwischen 4. Oktober 2010 und 20. Januar 2011 Aufträge in Lushs Onlineshop platziert haben. Einige Sicherheitsexperten kritisierten das Vorgehen des Unternehmens. Lush habe das Problem Ende Dezember entdeckt. Danach seien aber noch Aufträge angenommen und erneut Kreditkartendaten gestohlen worden.

Nach Unternehmensangaben hatte Lush mit einer „gründlichen Untersuchung“ und „zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen“ auf den Datendiebstahl reagiert. Erst eine erneute Überprüfung habe die jüngsten Hacking-Versuche offenbart, woraufhin die Website geschlossen und die Kunden informiert worden seien. Lush arbeite bei der Aufklärung zudem mit der Polizei und seinem Kreditkartendienstleister zusammen.

Nach Ansicht von Graham Cluley, Sicherheitsforscher bei Sophos, löst die Pressemitteilung von Lush neue Fragen aus. „Wurden die Kreditkartendaten der Kunden nicht verschlüsselt?“, schreibt Cluley in einem Blogeintrag. „Wenn sie verschlüsselt gewesen wären, dann wäre ein Einbruch ärgerlich, die Kunden wären aber nicht dem Risiko eines Kreditkartenbetrugs ausgesetzt.“

Auf Lushs Facebook-Seite berichten mehrere Kunden des Unternehmens von einem Missbrauch ihrer Daten. „Meine Kreditkartendaten wurden in betrügerischer Absicht verwendet. Ich musste mir eine neue Karte beschaffen und hatte keinen Zugang zu meinem Geld“, schreibt Jane Sendall. „Es wäre schön gewesen, wenn man mich früher gewarnt hätte.“

Eine neue Lush-Website soll als Übergangslösung in den nächsten Tagen zur Verfügung stehen. In seinem Onlineshop will das Unternehmen anfänglich nur Zahlungen per Paypal akzeptieren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Salesforce: Mit Einstein GPT zurück auf die Überholspur?

Salesforce forciert den Ausbau seiner Industry Clouds. Mit ihrem Prozesswissen könnten deutsche IT-Dienstleister davon profitieren.

15 Stunden ago

Neue Backdoor: Bedrohung durch Malvertising-Kampagne mit MadMxShell

Bisher unbekannter Bedrohungsakteur versucht über gefälschte IP Scanner Software-Domänen Zugriff auf IT-Umgebungen zu erlangen.

2 Tagen ago

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

3 Tagen ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

3 Tagen ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

3 Tagen ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

3 Tagen ago