Die US-Raumfahrtagentur NASA hat Computer, Festplatten und andere Hardware, die zum Space-Shuttle-Programm gehörten, verkauft, ohne vorher darauf gespeicherte Daten zu löschen. Das geht aus einem in dieser Woche veröffentlichten Prüfungsbericht (PDF) des NASA Office of the Inspector General (OIG) hervor.

Vier PCs stammten aus dem Kennedy Space Center. Sie seien verkauft worden, obwohl sie geheime Daten enthielten und bei einer vorgeschriebenen Nachweisprüfung durchgefallen seien. Vier weitere Rechner habe man vor dem Verkauf eingezogen. Andere zur Veräußerung vorgesehene PCs hätten Informationen über von der NASA verwendete IP-Adressen offenbart. Die Daten hätten Hackern einen Einbruch in das Netzwerk der NASA ermöglicht.

Dem Bericht zufolge wurden im Langley Research Center der NASA Festplatten zwar vor dem Verkauf von PCs zerstört, die Entsorgung sei aber nicht dokumentiert worden. Außerdem bemängelt das OIG, dass Teile des NASA-Personals nicht mit den Richtlinien für die Verwertung von IT-Ausrüstung vertraut seien. Einige der Anweisungen seien auch unzureichend.

„Unsere Prüfung hat ernste Verstöße der IT-Sicherheitsrichtlinien der NASA aufgedeckt, die zu einer Weitergabe von Informationen über das Space Shuttle und andere NASA-Programme führen könnten“, heißt es in einer Pressemitteilung des NASA-Generalinspekteurs Paul Martin. Die vom Kennedy Space Center vorgeschlagenen Änderungen seien nicht ausreichend und zeugten von einem fehlenden Verständnis für die Dringlichkeit der gefundenen Sicherheitsprobleme.

Das NASA Office of the Inspector General ist eine unabhängige Behörde. Zu ihren Aufgaben gehört es, Betrug, Verschwendung, Missbrauch und andere Probleme der Weltraumagentur aufzudecken. Viele andere Bundesbehörden oder lokale Dienststellen der US-Regierung werden ebenfalls von einem Generalinspekteur kontrolliert.

ZDNet.de Redaktion

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