Microsoft und Alibaba starten chinesisches Suchangebot

Microsoft und das chinesische E-Commerce-Unternehmen Alibaba testen einen neuen Suchdienst. Wie die Associated Press mitteilt, könnte sich das Angebot zu einer Konkurrenz für Google und Marktführer Baidu entwickeln.

Eine Beta der Etao genannte Suchseite ist dem Bericht zufolge seit vergangenem Wochenende online. Etao verbindet Alibabas E-Commerce-Suche mit einer chinesischsprachigen Version von Microsoft Bing. Nach Angaben des Wall Street Journal bietet Alibaba auf seinen E-Commerce-Sites Taobao.com und Alibaba.com schon eigene Suchmaschinen an, die Nutzer auf Alibabas Online-Store verweisen sollen.

Taobao ist laut WSJ die größte E-Commerce-Website Chinas. Im zweiten Quartal lag ihr Marktanteil bei 75 Prozent. In diesem Jahr wolle das Unternehmen seine Einnahmen auf 400 Milliarden Yuan (42 Milliarden Euro) verdoppeln. Zum Vergleich, Amazon hat im Geschäftsjahr 2009 24,51 Milliarden Dollar (17,4 Milliarden Euro) umgesetzt. Darüber hinaus gehört Alibaba, das Yahoos chinesische Suchseite betreibt, zu 40 Prozent Yahoo. Das WSJ vermutet, dass die Zusammenarbeit mit Microsoft Yahoos Einfluss auf Alibaba schwächen könnte. Zudem erhalte Redmond ein Sprungbrett für den chinesischen Markt.

Allerdings muss sich Etao mit der Konkurrenz im wachsenden chinesischen Suchmarkt auseinandersetzen. Baidu führt ihn mit einem Anteil von rund 70 Prozent an. 24 Prozent entfallen auf Google. Der Anteil des US-Anbieters hat aber nach dem teilweisen Rückzug von Google, das jetzt von Hongkong aus operiert, abgenommen. Google wollte mit diesem Schritt Chinas Zensurmaßnahmen umgehen.

Ein neuer Anbieter steht auch in den Startlöchern. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua entwickelt zusammen mit China Mobile, dem größten Mobilfunkanbieter des Landes, eine Suchmaschine. Sie sei „Teil einer breiteren Strategie Chinas, seine Informationssicherheit zu gewährleisten sowie die robuste, gesunde und geordnete Entwicklung der Neuen Medien in China voranzutreiben.“


Etao, die gemeinsame Suchmaschine von Microsoft und Alibaba, tritt in China gegen Google und den Marktführer Baidu an (Bild: Etao).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

1 Tag ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

1 Tag ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

1 Tag ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago