Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag vorgelegt, der härtere Strafen für Internetkriminelle vorsieht. Das Programmieren und der Verkauf von Malware soll künftig geahndet werden. Drahtziehern von Cyberattacken drohen längere Haftstrafen. Die größten Gefahren gehen der Kommission zufolge von Botnetzen und Cyberspionen aus.
„Cyberkriminelle sind nie einfach zu stoppen – die digitale Welt verändert sich rasch, und in den meisten Fällen ist es schwierig, wenn nicht unmöglich, herauszufinden, woher eine Attacke gekommen ist“, sagte die für die Digitale Agenda zuständige Telekommunikationskommissarin Neelie Kroes. „Wir müssen besser vorbereitet sein und brauchen härtere Strafmaßnahmen, um gegen diese Bedrohung anzugehen.“
Zu diesem Zweck will die EU-Kommission zunächst die Europäische Agentur für Netz- und Informationssicherheit (ENISA) modernisieren und ihre Kompetenzen erweitern. Die Polizei soll über Landesgrenzen hinaus stärker zusammenarbeiten. Damit der Vorschlag Gesetz wird, müssen das EU-Parlament sowie alle Mitgliedsstaaten zustimmen.
„Je mehr wir das Netz nutzen, desto abhängiger werden wir davon. Deshalb müssen wir auf das Schlimmste vorbereitet sein“, erklärte Kroes. Man müsse sich insbesondere gegen Cyberangriffe wappnen, die zu Netzausfällen führen und finanziell wie gesellschaftlich großen Schaden hinterlassen könnten. Sicherheitsexperten kritisieren seit Langem, dass die EU auf große Attacken nicht vorbereitet sei.
Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.
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